Freiburg - Die Autoren leiten das Institut für Musikermedizin der Universitätsklinik Freiburg. Beide sind sowohl Musiker als auch Ärzte und erläutern, warum Musik kein „luxuriöses Beiwerk“ ist, sondern ein emotionales „Grundnahrungsmittel“. Musik ist, so die Überzeugung der Autoren, wie die Sprache ein essenzieller Bestandteil des Lebens.

Daher gehöre Musik in untrennbarer Weise zum Menschsein. Wieso das so ist und welche positiven Wirkungen Musizieren für Leib und Seele bereithält, ergründen sie in ihrem Buch. Von Mozarts Zauberflöte bis zu Disneys Dschungelbuch, von Bach bis zu den Beatles, vom Orpheus-Mythos bis zum Sängerkrieg der Heidehasen präsentieren die Autoren in zehn Essays eine sehr persönliche Auswahl an Themen.

Musizieren fördere Gemeinschaft und Gesundheit. Musik schaffe Raum für Muße und Kreativität und vermittele die kulturelle Identität der Gesellschaft. Mit Musik sei das Leben einfach schöner, sind die Musiker überzeugt. Die Leser erfahren, welche wichtigen Funktionen Musik heute im kulturellen Leben einnimmt, weshalb die Stimme der Spiegel der Seele ist und warum Rituale wie „Toi, toi, toi“ oder „Hals- und Beinbruch!“ auf der Bühne wichtig sind.

Richter: „Egal ob Berufsmusiker, begeisterter Musikliebhaber oder passionierter Badewannensänger – dieses Buch richtet sich an alle, die neugierig darauf sind, was Musik uns alles zu bieten hat, und die sich einen Alltag ohne Musik nicht vorstellen können.“

Eine ambivalente Rolle spielen nach Ansicht der Autoren dabei die modernen Medien. Das Internet habe durch die Ausklammerung der Stimme zur einer Verschlechterung der Stimmkultur beigetragen. Dennoch gebe es auch „Licht am Ende des Tunnel“ schreiben Spahn und Richter: Formate wie Youtube, Skype oder Whatsapp, die nicht nur Text, sondern auch Stimmen und Filme übermittelten, machten Hoffnung.