Coburg Was zu lesen lohnt

Das "literarische Existenzminimum" stellt der populäre Literaturkritiker Dennis Scheck bei den 17. Coburger Literaturtagen am 19. April vor. Quelle: Unbekannt

Dennis Scheck stellt bei "Coburg liest" im April die 100 wichtigsten Werke der Weltliteratur vor. Sein Kanon reicht von "Krieg und Frieden" bis "Tim und Struppi".

 
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Coburg - "Vertrauen Sie mir, ich weiß was ich tue!" lautet seine Beschwörungsformel, unter der Dennis Scheck in der ARD-Sendung "Druckfrisch" die literarische Spreu beherzt vom Weizen trennt. Der Coburger Literaturkreis vertraut dem populären Literaturkritiker und hat ihn darum zum Stargast von "Coburg liest!" erkoren: Am Sonntag, 19. April, wird er im Pfarrzentrum St. Augustin seinen "Kanon" vorstellen: Die seiner Meinung nach 100 wichtigsten Werke der Weltliteratur - von "Krieg und Frieden" bis "Tim und Struppi" - hat Scheck auf knapp 500 Seiten vereint.

Charmant, wortgewandt und klug erklärt der Experte, was man gelesen haben muss - und warum. Im Vorwort schreibt Denis Scheck: "Was lohnt zu lesen? Was soll man, was muss man als literarisches Existenzminimum angesichts grob geschätzt dreieinhalbtausend Jahren schreibender Menschheit unbedingt zur Kenntnis nehmen - und was lieber ignorieren? Was ist zu Recht vergessen, verstaubt, vermodert? Was erreicht uns heute überhaupt noch aus der Flut der Überlieferung? Und das heißt natürlich: Welche Texte helfen einem dabei, ein gutes, also ein schönes, gerechtes, erfülltes und glückliches Leben zu führen?"

Denis Scheck, geboren 1964 in Stuttgart, gründete bereits im Alter von 13 Jahren eine literarische Agentur. Als literarischer Übersetzer und Herausgeber engagierte er sich für Autoren wie Michael Chabon, William Gaddis und David Foster Wallace, Antje Strubel und Judith Schalansky. Lange arbeitete er als Literaturkritiker im Radio, heute ist er Moderator der Fernsehsendungen "Lesenswert" im SWR und "Druckfrisch" in der ARD. Seit 2003 hat er hier zahllose Interviews mit Autoren und Autorinnen geführt, Hunderte von Neuerscheinungen vorgestellt. Bei der Bewertung der Bestsellerlisten ist er nicht zimperlich: Was ihm nicht lesenswert erscheint, wird auf einer Rollenrutsche unsanft direkt in die Makulatur befördert.

Der Sachbuchabend mit Dennis Scheck dürfte zu den Höhepunkten der 17. Coburger Literaturtage zählen. Zum Roman-Marathon am 18. April in der Reithalle werden wieder junge Autoren und Autorinnen eingeladen. So wird Karen Köhler ihren Debüt-Roman "Miroloi" vorstellen, in dessen Mittelpunkt eine junge Frau steht, die sich auflehnt gegen die Strukturen ihrer Gesellschaft.

Seit mehreren Wochen arbeitet das Organisationsteam von "Coburg liest!", bestehend aus Vertretern des Coburger Literaturkreises, des Landestheaters Coburg, der Volkshochschule Coburg Stadt und Land und der Buchhandlung Riemann sowie weiteren Literaturexperten, an dem Programm für 2020. Die Literaturtage finden seit 2004 statt und gehen auf eine Initiative von Oskar Ohler zurück. Alljährlich laden die Veranstalter zu Lesungen und Vorträgen ein, um Gegenwartsliteratur in möglichst großer Vielfalt vorzustellen. Unter anderem waren F.C. Delius, Ulla Hahn, Sten Nadolny, Juli Zeh, Uwe Timm, Martin Mosebach, Michael Krüger, Sigrid Löffler, Rüdiger Safranski, Thea Dorn und Harry Rowohlt zu Gast. du

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Vorverkauf ab 29. November bei der Buchhandlung Riemann in Coburg. www.coburgliest.de

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