Hassberge Dank für vorbildliches Handeln

Eine kleine Aufmerksamkeit überreichte Kripochef Emil Kossner (rechts) an Reinhardt Neuerer. Sein Handeln möge Ansporn für andere sein, in entscheidenden Situationen die Augen nicht zu verschließen, hofft Kossner. Foto: Polizei

Reinhardt Neuerer ist vermutlich ein Lebensretter: Beim Brand im Juli in Altershausen reagiert er schnell. Das findet Anerkennung bei der Kripo in Schweinfurt.

 
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Altershausen - Weil er in der ersten Juliwoche bei einem Brand absolut vorbildlich reagiert und dadurch vermutlich einer Frau und ihren drei Kindern das Leben gerettet hatte, hat sich die Kripo Schweinfurt jetzt mit einer Einladung und einem kleinen Präsent bei Reinhardt Neuerer aus dem Königsberger Ortsteil Altershausen bedankt.

Reinhardt Neuerer war am 6. Juli gegen 4.45 Uhr auf dem Weg von seiner Wohnung im Königsberger Stadtteil Altershausen zu seiner Arbeitsstelle nach Schweinfurt. Wie jeden Morgen kam der 43-Jährige am Haus einer Familie am Ortsrand von Altershausen vorbei. Reinhardt Neuerer hatte es sich zur Angewohnheit gemacht, immer beim Vorbeifahren zum Haus dieser Familie zu schauen, da ihm der Hausbesitzer von einem Einbruch in dieses Anwesen erzählt hatte. Tatsächlich hatte dort im Jahr 2006 ein Einbruch stattgefunden, in dem die Eltern mit ihren drei Kindern im Alter von zwei, elf und 14 Jahren wohnen.

Als Neuerer an diesem Tag an dem besagten Haus vorbei fuhr, hatte er zunächst nur schemenhaft leichte Rauchschwaden über dem Haus wahrgenommen. Zunächst habe er sich nichts dabei gedacht und war weiter gefahren. Da ihm seine Beobachtung jedoch keine Ruhe gelassen hatte, kehrte er um, um noch einmal nach dem Rechten an dem Haus zu schauen: Möglicherweise hat diese Entscheidung vier Menschen das Leben gerettet.

Als er ein paar Minuten später an dem Anwesen angekommen war, sah er Rauch, der schubweise aus den gekippten Fenstern im Dachgeschoss und aus den Spalten zwischen den Dachziegeln kam. Daraufhin weckte Reinhardt Neuerer durch heftiges Klingeln an der Haustüre die schlafenden Bewohner.

Wie sich herausstellte, hatte der Familienvater das Haus bereits kurz nach 4 Uhr verlassen und befand sich bereits auf der Arbeit. Im Anwesen befanden sich noch seine Frau und die drei Kinder. Neuerer ließ einen Notruf absetzen und forderte Mutter und Kinder auf, sofort das Haus zu verlassen. Kurze Zeit später trafen die Feuerwehr und eine erste Streifenbesatzung der Haßfurter Polizei ein, wobei ein Begehen des Hauses wegen der starken Rauchentwicklung ohne schweren Atemschutz schon nicht mehr möglich war. Der Brand war im nicht bewohnten Obergeschoss des Anwesens ausgebrochen, allerdings stand ein Durchbrennen der Decke und damit verbunden ein kompletter Wohnhausbrand kurz bevor. Laut Feuerwehr hätte sich der Brand nur fünf Minuten nach Eintreffen der Kameraden zu einem Vollbrand entwickelt.

Fest steht außerdem, dass die noch schlafenden Bewohner des Hauses möglicherweise die eindringenden Rauchgase gar nicht bemerkt hätten und so zu Tode hätten kommen können. Nur durch den besonderen Umstand, dass Reinhardt Neuerer noch einmal umgekehrt und dadurch das Feuer gerade noch rechtzeitig entdeckt worden war, blieben die Folgen in einem überschaubaren Maß.

Das absolut vorbildliche Verhalten von Reinhard Neuerer nahm die Kripo Schweinfurt nun zum Anlass, den 43-Jährigen zur Dienststelle nach Schweinfurt einzuladen. Der Leiter der Kriminalpolizei, Emil Kossner, lobte, es sei absolut vorbildlich, wie sich der Altershausener verhalten und letztlich dafür gesorgt habe, dass eine Mutter und ihre drei Kinder noch rechtzeitig und unverletzt ins Freie kamen.

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