Vom österreichischen Modell, wo der Benzinpreis nur einmal täglich angehoben werden darf, hält der Tankstellenpächter nichts: "Wenn der Preis zu ändern ist, dann soll man ihn ändern." Zwar bliebe der Preis 24 Stunden stabil, aber eben stabil hoch. Was der Tankwart nicht versteht, sind die regionalen Unterschiede: Da kann das Benzin in Coburg schon mal zehn Cent teurer sein als in Ebern. Von den höheren Preisen profitiert der Pächter nicht: "Wir verdienen einen Cent plus Mehrwertsteuer pro verkauftem Liter, egal was das Benzin kostet." Im Gegenteil: Durch den hohen Preis bleiben die Kunden aus oder tanken weniger. Dabei bevorzugen die Autofahrer, trotz des höheren Preises, das altbewährte Superbenzin. Das neue, günstigere E10 wird nicht akzeptiert: "Auf jeden Liter E10, den ich verkaufe, kommen fünf Liter klassisches Superbenzin", berichtet der Pächter. Auch deshalb glaubt er nicht, dass Benzin bald günstiger wird. Schließlich drohen den Mineralölkonzernen wegen der geringen Menge des verkauften neuen Benzins Strafzahlungen. Es könne gut sein, dass diese auf den Kunden umgelegt werden.