Hassberge Genaue Zahlen sollen auf den Tisch

Von Gerhard Schmidt
Nach 18 Uhr ist es soweit: Die Wahlhelfer leeren wie in Burgpreppach die Urnen aus und zählen die Stimmzettel. Foto: Gerhard Schmidt

Das Ergebnis des Bürgerentscheids ist eindeutig. Nach der Auszählung liefern sich Bürgermeister Karlheinz Denninger und Vertreter der Bürgerinitiative nach scharfe Wortgefechte.

 
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Burgpreppach - Die Würfel sind gefallen. Beim Bürgerentscheid haben sich die Bürger aus dem Markt Burgpreppach klar mit knapp 72 Prozent für einen Verbleib von Fitzendorf und Leuzendorf in der Solidargemeinschaft der Abwasserklärung ausgesprochen.

Es ging darum, dass die Bürger aus Fitzendorf und Leuzendorf die neue Kläranlage "Hainbachschiene" mitbezahlen müssen, obwohl dort eigene Kläranlagen bestehen und ein Anschluss an die neue Kläranlage nicht vorgesehen ist. Im Ratsbegehren wird der Verbleib damit begründet, dass in beiden Ortsteilen, hauptsächlich in Fitzendorf, Sanierungen anstehen. Die Kosten könnten die wenigen Bewohnern nicht schultern.

Die Stichfrage kam gar nicht zur Wertung, da beim Bürgerbegehren zur Auflösung der Solidargemeinschaft Abwasser den 259 Ja- 585 Nein-Stimmen entgegen standen. Das Ratsbegehren bekam 660 Ja-Stimmen und 245 Nein-Stimmen. Wie zu erwarten lag die Wahlbeteiligung in Burgpreppach mit 53,81 Prozent niedriger als in Fitzendorf mit 91,8 Prozent. Am wahlmüdesten zeigten sich die Üschersdorfer und Birkacher, wo nur 49,55 Prozent zur Wahl gingen. Wahlleiter Siegfried Schneider wies darauf hin, dass man noch die 219 Briefwähler beachten müsse. Deren Stimme werde keinem Wahlbezirk zugeordnet.

Frank Fischer, Sprecher der Bürgerinitiative (BIA) aus Leuzendorf, bedankte sich bei den Teilnehmern an der Wahl und sah seine Befürchtungen, eine Annahme aus eigener Kraft nicht zu erzielen, bestätigt. "Schade, dass unsere Arbeit, in die viel Herzblut gesteckt wurde, nicht klappte", so Fischer. Die BIA sei die letzte Möglichkeit gewesen, die Ziele zu erreichen.

Er bezeichnete es als wünschenswert, dass die Gemeinde die detaillierten Kosten für die neue Kläranlage für beide Ortschaften bekannt gibt.

Dem Sprecher aus Fitzendorf, Stefan Fuchs, war der Frust über das Abstimmungsergebnis anzumerken. Für ihn haben die drei Bürgermeister und der Gemeinderat ihre Glaubwürdigkeit verloren, weil sie kein Entgegenkommen gezeigt hätten. Für Fuchs hat der Bürgerentscheid gezeigt, dass man so nicht mit Bürger umspringen kann. Er warf Bürgermeister Denninger vor, keinen Zusammenhalt der Dörfer zu fördern und nicht fair miteinander umzugehen. Es fehle die Bürgernähe. Fuchs wünscht sich mehr Einbindung der Bürger.

Denninger reagierte sauer auf die Vorwürfe. Bei zahlreichen Gesprächen im Landratsamt, Gemeinde, VG und teils mit dem Architekten hätten seine Kollegen und er den Dialog mit den Fitzendorfern gesucht. Denninger versprach, die Sanierung der Fitzendorfer Teichkläranlage und Zuleitungen aufarbeiten. Die Vorlagen lägen beim Wasserwirtschaftsamt. Wegen der Teichkläranlage in Leuzendorf wurde eine Kamerabefahrung der Kanäle vorgenommen. Das Ergebnis liege noch nicht vor. Die Vorgaben der Sanierungen müsse die Marktgemeinde umsetzen.

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