Hassberge Gut Ding will Weile haben

Von Helmut Will

Der Anlagenring in Ebern steht nach mittlerweile jahrelanger Planung nun vor einer länger dauernden Umsetzung. Dafür soll aber vom See bis zur Fitness-Strecke auch einiges geboten werden.

 
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Ebern - Hauptthema bei der Bürgerversammlung am Mittwochabend in der Rathaushalle in Ebern: die Umgestaltung des Anlagenringes unter Einbeziehung der Gestaltung des Bahndammes zwischen dem Tegut-Kreisel und dem Bahnübergang in der Georg-Nadler-Straße, die sich nach Einschätzung von Bürgermeister Robert Herrmann über Jahre hinziehen werde. "Ich meine, dass dies in meiner Amtszeit nicht mehr fertig gestellt werden kann, aber anpacken wollen wir es auf jeden Fall", sagte der Bürgermeister und übergab das Wort an Landschaftsarchitektin Elke Döhler, die den zahlreich erschienenen Bürgern die Planung vorstellte.

Ihren Vortrag hatte Elke Döhler in die Bereiche Erlebnisbereiche "Wasser", "Geschichte, Kunst, Kultur", "Übergänge" und "Sport und Spiel" gegliedert. Der Planungsprozess, so die Architektin, habe vor etwa einem Jahr begonnen. Nach ihren Worten biete die Altstadt von Ebern mit ihrem fünf Hektar großen Anlagering ein großes Potenzial für eine durchgehende Umgestaltung. Sie könne sich vorstellen, den Brunnen in der Walk-Strasser-Anlage, zwischen Kujathaus und Stadtmauer zu reaktivieren. Auch am Angergraben, der zurzeit "unbeteiligt" fließe, sollte eine Renaturierung stattfinden, da natürliche Gewässer ein Plus für Wasserspielplätze wären. Etwas Besonderes könne in der Karl-Hoch-Anlage entstehen. "Dort einen See anzulegen, wäre eine gute Idee, da an dieser Stelle der Grundwasserspiegel ziemlich hoch ist. Wir haben hier eine riesengroße Chance, eine ökologische Aufwertung zu erreichen", so Elke Döhler.

Eine "erlebbare" Stadtmauer sei vorhanden und hätte eine Menge an Potenzial. Mit dem Friedrich-Rückert-Denkmal, der Stadtmauer, der Skulptur "Werden, Sein, Vergehen" seien Schätze vorhanden, die unbedingt bei der Gestaltung in den Vordergrund gestellt werden sollten. Man könne auch daran denken, in der Walk-Strasser-Anlage einen "Friedensort" zu schaffen, wo man zum Beispiel für den ehemaligen Arzt in Ebern, Dr. Wilhelm Baumann, der als Major im 2. Weltkrieg in der Normandie durch couragierte Entscheidungen viel Blutvergießen vermied, mit einer "Baumann-Linde" ein Denkmal setzen könnte.

"Spannende Übergänge" seien in Ebern im Anlagenring und den querenden Straße vorhanden. So wäre den Stegen an Mühl- und Angerbach und den Straßen, welche Karl-Hoch-, Walk-Strasser- und Friedrich-Rückert-Anlage miteinander verbinden, ein besonderes Augenmerk zu widmen. An verschiedenen Stellen seien "Ausblicke in die Landschaft" vom Anlagenring her vorhanden. Durch gestalterische Maßnahmen sollten diese Stellen eine optische Aufwertung erfahren.

Ebenso könne man in der Friedrich-Rückert-Anlage an eine "Fitnessstrecke" denken. In einem bestimmten Bereich könnten einige Geräte zur körperlichen Ertüchtigung aufgestellt werden. Auch Spielplätze, die vor allem naturbezogen angelegt werden, würden das Ganze bereichern. Vor allem an Fließgewässern böten sich solche Möglichkeiten an, wobei sie auf die Anlage bei der Landesgartenschau in Bamberg verwies.

Schließlich stellte Landschaftsarchitektin Elke Döhler noch Pläne für die Einbeziehung des Bahndammes in das Gesamtkonzept vor. Zum einen könne durch eine Umgestaltung Platz für das neue Hallenbad gewonnen werden, aber auch eine vernünftige Fußgängerbeziehung zwischen der Altstadt, dem Wohnmobilstell- und dem Festplatz im Westen und den Schulen östlich der Bahnachse geschaffen werden.

Entlang des Bahndammes am Endpunkt der Bahnstrecke, könnten entlang der Bahndammmauer Kurzparkplätze entstehen und durch bauliche Maßnahmen insgesamt eine Verkehrsberuhigung erreicht werden. "Das ist wichtig, um den Verkehr in diesem Bereich zwischen Georg-Nadler-Straße und dem Wohnmobilstellplatz für Fußgänger, Rad- und Autofahrer zu regeln und zu erleichtern", so Elke Döhler.

Der alte Bahndamm selbst soll mit einer Befestigung versehen werden, welche fußgängerfreundlich ist und auch mit Fahrrädern oder Rollatoren befahren werden kann: "Das alles wird ein großer Schritt sein der erst wahrnehmbar zur Geltung kommen wird, wenn alles fertiggestellt ist."

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