Hassberge Heimspiel mit prominenten Gästen

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Mit einem Festkommers begeht der TV Ebern am Samstag feierlich sein Jubiläum. Glückwünsche überbringen zahlreiche Ehrengäste aus Politik und Sport.

 
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Ebern - Wo sollte ein Turnverein sonst sein Jubiläum feiern, wenn nicht in einer Sportstätte: Die städtische Turnhalle war standesgemäß der Austragungsort des Festabends, den der TV 1863 Ebern zu seinem 150-jährigen Bestehen am Samstag mit Prominenz und Ehrengästen abhielt. Sportlich war auch das Programm des Abends, verlangte durch die dann doch zahlreichen Grußworte zwar etwas mehr Ausdauer, als zuvor erwartet, war aber im Jubeljahr des Vereins einmal mehr ein Erfolg auf ganzer Linie.

"Das Beste am Baum sind die Äste, das Beste am Fest sind die Gäste", zitierte TV-Vorsitzender Karl-Heinz Krebs und stellte damit gleich zu Beginn klar, dass es hier vor allem ums Feiern gehen sollte. Das hatten am Freitagabend bereits die Ehemaligen vorgemacht, die sich im Festzelt im Pausenhof der Grundschule zu einem Nostalgietreffen zusammenfanden; und auch nach dem Festkommers ermöglichte der laue Sommerabend noch ein geselliges Beisammensein, umrahmt vom Eberner Blasorchester.

Bürgermeister Robert Herrmann, Schirmherr und zugleich dritter Vorsitzender des Jubelvereins, erinnerte in seinem Grußwort an die sprichwörtlich "bewegten Zeiten", in denen sich der Verein einst gründete. Und auch einen Blick in die Zukunft gab es: Erfreulich sei, dass sich der TV nicht nur erfolgreich der Nachwuchsarbeit widme, sondern auch sein Angebot für die "Generation Silber" erweitere, die zunehmend eine wichtige Rolle spielen werde.

Wie sein Vorredner kann auch Landrat Rudolf Handwerker auf eine sportliche Jugend zurückblicken und richtete so einen sportlichen Gruß an den mittlerweile größten Verein im Landkreis Haßberge, der sich in einer "Top-Form" befinde: "Hut ab, was die Abteilungsleiter in Ebern alles auf die Beine stellen!", so der Kreischef, der sich über das vielfältige Angebot in der Serie der Neuen Presse über die einzelnen Abteilungen ein Bild machen konnte. Wer es über einen Zeitraum von 150 Jahren geschafft habe, immer wieder Mitglieder zu gewinnen, aber dabei auch traditionelle Angebote beibehalten hätte, verdiene Anerkennung. Dabei sei der TV Ebern auch eine tragende Säule im kulturellen und gesellschaftlichen Leben der Stadt Ebern.

Bewusst sei er sich wohl, so der Landrat weiter, dass es wegen des lange Zeit in Anspruch nehmenden Hallenbadneubaus zu Austritten gekommen sei. "Ich bitte alle darum, bei der Stange zu bleiben", legte Handwerker den Schwimmern dringlich ans Herz: "Dafür werden Sie ein schöneres Bad bekommen, als Sie es bisher gehabt haben." Trotzdem man bei den Arbeiten "voll im Zeitplan" liege, verstehe er, dass es den Menschen zu lange dauere. Doch: "Es gibt kaum schwierigere Bauvorhaben als Bäder." Aktuell kümmere sich eine Arbeitsgruppe aus Architekten, Stadt und Landkreis, Gemeinden, Schulen und Vereinen um die weitere Planung; der Bau solle Anfang 2014 beginnen und 2015 fertig gestellt sein. Und noch etwas versprach der Landrat: "Das Mini-Fußball-Spielfeld wird garantiert wieder neben dem neuen Hallenbad errichtet werden!" Für den Neubau muss es vorübergehend weichen; den Neu-Aufbau werde dann der Kreis bezahlen, "das garantiere ich, und die Stadt wird mitbezahlen, das hoffe ich", so Handwerker.

Neben zahlreichen Ehrengästen aus der Politik, wie etwa Staatssekretär a.D. Albert Meyer, oder dem Ur-Ur-Enkel des Vereinsgründers Franz Michael Bandorf, Elmar Liebender, gaben sich auch viele namhafte Sportfunktionäre die Ehre. Jörg Ammon, Vize-Präsident des Bayerischen Landessportverbandes (BLSV), lobte das ehrenamtliche Engagement der Vereinsmitarbeiter als "Rückgrat der Gesellschaft" und überreichte gemeinsam mit BLSV-Kreisvorsitzenden Andreas Schröck Gutschein und Urkunde. Bezirksehrenamtsreferent Günther Bardutzky gratulierte mit einem Ball in fränkischen Farben, während Kreisspielleiter Helmut Dinkel den Bundesligafußball der vergangenen Saison überreichte. Ein besonderes Präsent hatte der Bezirksvorsitzende des Turnerbundes, Günter Dietz aus Hofheim, im Gepäck: Zum 150-jährigen Bestehen kann sich nun auch der TV Ebern das Friedrich-Ludwig-Jahn-Schild ins Sportheim hängen.

MdB Dorothee Bär kam zwar ohne Gutschein, aber mit dem Versprechen, gemeinsam mit Albert Meyer zum 200. Geburtstag des Vereins wiederzukommen, Untermerzbachs Bürgermeister Helmut Dietz hatte dafür im Namen seiner "kleinen Gemeinde auch ein kleines Kuvert" dabei, das er Karl-Heinz Krebs überreichte. Ihm gleich tat es der Kulturringsvorsitzende Eberhard Wohl, der gemeinsam mit dem Vereinsbeauftragten der Stadt, Jürgen Hennemann, zum Jubiläum gratulierte. Die gute Zusammenarbeit bewies man bereits im Vorfeld, wo der Kulturring auch in der Organisation kräftig unterstützte. Eine ganz persönliche Ehrung nahm schließlich Monika Drummer von der Kegelabteilung vor: "Was wäre der TV ohne dich", wandte sie sich an einen sichtlich gerührten Karl-Heinz Krebs, der dem TV Ebern immerhin seit acht Jahren als Vorsitzender ein Gesicht verleiht.

Viele junge Gesichter lockerten schließlich das Programm auf: Die Tanzgruppe von Nadine Elle, trainiert von Johanna Staudinger und Vanessa Hirt, brachten viel Farbe ins Spiel; eine rosige Zukunft wiederum versprechen die Nachwuchsturnerinnen von Ullu Werner: "Turnen macht fit" hieß ihr Programm, das neben großem Talent auch viel Sinn für Humor bewies. Das Lob gab Karl-Heinz Krebs übrigens umgehend zurück: "Ein Vorsitzender ist nur so gut wie seine Mannschaft."

Mehr Fotos unter www.np-coburg.de


Hut ab, was die Abteilungsleiter auf die Beine stellen!

Landrat Rudolf Handwerker


Ein Vorsitzender ist nur so gut wie seine Mannschaft.

TV-Vorsitzender Karl-Heinz Krebs


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