Seit dem 29. November um 9.26 Uhr ist nichts mehr, wie es war. Da kam der Anruf des Arztes, den Ruth Einwag im Sekretariat der Mittelschule entgegengenommen und an Linus' Mama, die dort arbeitet, weitergereicht hat. Seit diesem Tag hat sich aber auch für die Verwandten und Freunde der Rentweinsdorfer Familie alles geändert: "Wir haben uns natürlich sofort testen lassen, ob wir für eine Stammzellenspende infrage kommen", sagt Allen Rudel. Der Mürsbacher ist der Pate des kleinen Linus. Gemeinsam mit Ute Häußer und 16 anderen Freunden, Verwandten und Bekannten, überwiegend aus dem Baunacher Raum, hat er vor drei Wochen eine Initiativgruppe gebildet, die nun zur Registrierung in der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) aufruft. "Es kann jeden aus heiterem Himmel treffen", sagt Ute Häußer. "Wir wollen, auch im Namen der Familie, durch diese Aktion aber auch anderen Betroffenen helfen." Mit regionalem Engagement solle Spendenbereitschaft gefördert werden: Um, wie Ute Häußer sagt, "mit fünf Milliliter Blut jemandem das Leben zu retten". Die Familie leiste derzeit einen "Wahnsinnskraftakt", so Ute Häußer, zumal noch zwei Geschwister, beide unter zehn Jahren, betreut werden müssen.