Hassberge Hüter der Grenzen

Von Helmut Will

Rund 600 Menschen feiern am Samstag das Treffen der Feldgeschworenen aus dem gesamten Landkreis. 33 Männer legen den Eid der Siebener ab.

 
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Unterpreppach - Aus allen Seitenstraßen strömten sie herbei, um sich am Musikprobenheim in der Ruppacher Straße in Unterpreppach zur Kirchenparade zu treffen. Die Siebener, oder Märker, aus dem gesamten Landkreis Haßberge waren gekommen, um "ihren Tag" am Wochenende des 40-jährigen Bestehens der Jugendblaskapelle in Unterpreppach zu feiern.

Angeführt vom Musikverein Pfarrweisach ging es zur Kirche, welche die etwa 600 Menschen nicht fassen konnte. Pater Rudolf Theiler hieß die Siebener willkommen und sagte, dass sie eine sehr ehrenvolle Aufgabe hätten. "Sieben ist eine heilige Zahl, sie besteht aus vier und drei. Drei steht für die Dreifaltigkeit im göttlichen Bereich und vier für die Welt, die vier Himmelsrichtungen, für die vier Elemente, zusammen sieben. Das ist also das was Gott und Welt verbindet." Im menschlichen Zusammenleben müsse man immer wieder darauf achten, was Grundsätze und Werte wären. Gemeinsames Eigentum, Besitz und das Erkennen von Grenzen, die man sich setzen müsse umso Sicherheit und Frieden zu garantieren. Man könne sich darauf verlassen, dass Gott einem beistehe.

Nach dem Gottesdienst trafen sich die Siebener im Festzelt an der Ruppacher Straße, wo Siebenerkreisobmann Wendelin Jooß die Feldgeschworenen aus dem Landkreis Haßberge und zahlreich Gäste willkommen hieß. "Bereits 1987 fand in Unterpreppach ein Siebenertag statt", sagte der Kreisobmann und lobte die Organisation in Unterpreppach.

Als Erster durfte Bürgermeister Robert Herrmann auf die Bühne, der die Siebener willkommen hieß. Er stellte heraus, dass im größten Ortsteil der Stadt gefeiert wird und gab einige Hinweise zur Stadt und zu den dort zahlreich vorhanden Märkern. Etwas störend wirkte die Geräuschkulisse im Festzelt. Da half auch die Bitte von Landrat Rudolf Handwerker um mehr Aufmerksamkeit wenig.

"Die alljährliche Versammlung der Feldgeschworenen mit der Kirchenparade, dem eindrucksvollen Gottesdienst, der anschließenden freundschaftlichen Begegnung und dem persönlichen Meinungsaustausch ist immer ein besonderer Höhepunkt in Ihrem Jahresablauf und ein kleines Dankeschön für ihren ehrenamtlichen Dienst", sagte der Landrat. Mit einem Schwenk auf die Jugendblaskapelle Unterpreppach bezeichnet er diese als "wichtigen Pfeiler in der Dorfgemeinschaft". Feldgeschworene seien Hüter der Grenzen. Die Zahl 7 habe oft eine magische, geheimnisvolle Bedeutung, wofür er einige Beispiele nannte. "So geheimnisvoll und besonders wie die Zahl 7 ist auch das Ehrenamt der Feldgeschworenen", sagte Handwerker, die auch eine Sonderstellung hätten.

Er wies auf die Besonderheit des Siebenergeheimnisses hin und zeigte sich überzeugt dass die "Geschorenen" auch zukünftig ihre Berechtigung haben werden. "Bei Streitigkeiten offenbarten die Geschworenen auf Grund des Siebenergeheimnisses die Richtigkeit oder Falschheit der manchmal willkürlich veränderten Grenzen."

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