Hassberge Jugend fühlt sich zuhause

Von Claudia Baumgärtner
Bürgermeister Willi Sendelbeck (2. von links) stellte seinen Gemeinderäten das neue Jugendhaus vor. Frederik Schorn (links) und Daniel Marquardt (3. von links), die zu den fünf Schlüsselinhabern für die Haustür gehören, führten durch die Räume. Foto: Baumgärtner Quelle: Unbekannt

Fünf junge Leute verwalten das Jugendhaus am Kaulberg in Eigenregie. Die Jugendlichen treffen sich sogar eigens zum Aufräumen. Das Verhältnis zur Nachbarschaft ist gut.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Rentweinsdorf - "In Rentweinsdorf ist endlich wieder Zusammenhalt da", freut sich Frederik Schorn (18). Gemeinsam mit seinem Kumpel Daniel Marquardt (17) und drei anderen Freunden verwaltet er das Jugendhaus der Gemeinde am Kaulberg. Beide sind sehr stolz auf "ihr" Haus, das sie Anfang des Jahres mit viel Sorgfalt und Liebe zum Detail in wochenlanger Arbeit hergerichtet haben.

Jetzt betreiben sie es komplett selbstständig und sogar die Kosten für etwaige Reparaturen tragen sie aus einer Gemeinschaftskasse selbst. "Wir können doch nicht wegen 20 Euro zum Bürgermeister rennen", meint Daniel als er die Vertreterin der Neuen Presse durch die penibel aufgeräumten und blitzblank geputzten Zimmer führt. Auch die Gemeinderäte, die eine Besichtigung auf der Tagesordnung hatten, nimmt er gleich mit.

"Sie können auch ruhig da mal reinschauen, da sind die Küche und dahinter die Dusche drin", erläutert er und zeigt das kleine Anwesen der Gemeinde. Es ist eine komplette kleine Wohnung, die über zwei Etagen geht. Heute ist sie ziemlich leer und in ihrer Einrichtung auf die Bedürfnisse der jungen Leute zugeschnitten. Ein paar bequeme große Sofas stehen drin und einige Stühle. Die Jugendlichen wollen nach der Arbeit relaxen und sich unterhalten. "Oft läuft ein Laptop, aber wir hören auch Radio, am liebsten Bayern 1", erklärt Frederik.

Die Wände haben die jungen Leute in hellen, starken Farben bemalt, die Fußböden sind aus ordentlich verlegtem Laminat oder sauberen Fließen. Die Küche ist recht leer. Nur ein Kühlschrank und eine geräumige Spüle stehen da, mit viel Platz für Putzutensilen, die auch einen recht oft gebrauchten Eindruck machen. "Wir treffen uns auch regelmäßig zum Aufräumen und wer da unentschuldigt nicht kommt, zahlt fünf Euro in die Gemeinschaftskasse", erläutert Daniel. Diese wird von einem Kassenmitglied verwahrt und regelmäßig am Sonntag geprüft.

Feste Öffnungszeiten gibt es nicht. "Aber wir kennen uns gut untereinander und sprechen uns per Telefon oder Facebook ab, einer von uns fünf ist fast immer hier", berichtet er. Dazu kommen inzwischen noch 15 andere junge Männer und Frauen, fast alle aus Rentweinsdorf.

Rund zehn Leute sind am Wochenende durchschnittlich immer dabei, wenn offen ist. Meistens kommen die ersten schon um vier oder fünf Uhr nach der Arbeit, und freitags und samstags bleiben sie oft bis Mitternacht. Sogar in der Mittagspause sind manche da.

Aber gekocht wird nicht. "Das macht uns zu viel Schmutz", meint Daniel. Lieber grillen die Jugendlichen dann mal draußen. Mit den Nachbarn ist das Verhältnis gut. "Es hat sich noch einer über uns beschwert", sagt Frederik nicht ohne Stolz, und Bürgermeister Willi Sendelbeck nickt zustimmend dazu. Sie grüßen auch alle Anlieger, wenn sie sie sehen: "Schließlich kennen wir uns oft seit Jahren", führt Daniel aus. Man merkt ihnen an, sie sind Rentweinsdorfer - und jetzt haben sie endlich ein Zuhause, nur für sich.

In Rentweinsdorf ist endlich wieder Zusammenhalt da!

Frederik Schorn, 18 Jahre


Aus dem Gremium in Kürze

Abgelehnt wurde der Antrag der Teilnehmergemeinschaft Flurbereinigung Losbergsreuth zur Auflösung derselben und Übernahmen der Unterhaltspflicht für die Sammler und Sickergruben. Man wisse gar nicht in was für einem Zustand dieses sind und dann könne es sehr schnell teuer für die Gemeinde werden, waren sich die Räte einig. Sie beauftragten das Amt für Ländliche Entwicklung zu prüfen, welche anderen Lösungsmöglichkeiten es hier gebe.

Für Geburtstage und Jubiläen gibt es ab sofort Geschenkgutscheine (Timmi, Siggi oder TWG Ebern).

Ein neuer Fischpass ist bei Sendelbach angelegt worden. Dafür wurden rund 30 Meter öffentlicher Weg herausgenommen und in die künftige Anlage einbezogen. Der Gemeinderat stimmte nun der Umwidmung zu.

Der Sportverein 1. FC Rentweinsdorf erhält einen Zuschuss in Höhe von 1710 Euro für seine Jugendarbeit. Das entspricht zehn Euro pro gemeldetem Kind/Jugendlichen. cp


Bilder