"Die Hauptaufgabe der Polizei in Situationen wie in den vergangenen zwei Wochen ist die Freihaltung der Verkehrswege für Rettungseinsätze", bekundete der Pressesprecher und stellvertretende Leiter der Polizeiinspektion (PI) Haßfurt Peter Firsching. Manchmal müssen bei Gefahr für Menschen auch Straßen gesperrt werden, wie etwa die B 26 bei Dippach oder in Sand im Bereich Wörth, in Knetzgau, in Zeil oder in Wonfurt und Horhausen. In Haßfurt sind die Parkplätze Tränkberg und Gries bis heute wegen Überflutung gesperrt. Firsching lobte wie seine Vorredner die Existenz der Schweinfurter Leitstelle. "Dadurch blieben uns viele Einsätze erspart." An die PI Haßfurt seien gerade mal 20 Einsatzanforderungen herangetragen worden, was Kapazitäten zur Freihaltung der Wege geschaffen habe. "In den allermeisten Fällen ist das Verhalten der Bevölkerung in Ordnung", sagte Firsching, "aber es gibt auch Ausnahmen". Für Katastrophentourismus zeige er absolut kein Verständnis. Schilder würden aufgestellt, um sie zu beachten. Wenn es heiße "kein Fahrzeugverkehr", dann gelte das für alle Fahrzeuge, auch Fahrräder.
Allein am Pfingstsonntag wurden 220 Einsätze alarmiert. 70 Feuerwehren mit rund 700 Helferstunden werden bis heute verzeichnet, berichtete Kreisbrandrat Ralf Dressel für die Feuerwehr. "Viele Leute denken mit und tun etwas", berichtete Dressel, "andere verlassen sich blind auf die Hilfskräfte". Ein Hilferuf "der Swimmingpool läuft über", wie tatsächlich eingegangen, könne nicht nur nicht ernst genommen werden, er behindere auch lebensrettende Maßnahmen. Regelmäßig habe man Pegelstände beobachtet und an neuralgischen Punkten, wie etwa am Altershäuser See, Vorsorge getroffen.
Altershausen betroffen
Altershausen hat es wieder einmal erwischt. Das Haßbergdorf mit etwa 290 Einwohnern war in den zurückliegenden Jahren wiederholt überschwemmt, wie etwa im Jahr 2005, als heftige Gewitter Sturzbäche auslösten. Die parallel zur Hauptstraße durch die Ortsmitte fließende Altach wurde zu einem reißenden Strom. "Diesmal war es am Pfingstsonntag am schlimmsten", berichtete Günther Lutsch. Mit seinem Hund Arco spazierte er am Mittwoch durchs Dorf, wo der beschauliche Bach sich wieder in sein Bett zurückgezogen hat. "Viel Wasser und Schlamm kam aus der Flur zur Ortsmitte", berichtete er. Sandsäcke und Hand in Hand arbeitende Helfer verhinderten das Schlimmste, so wie eine Überflutung der zentralen Heizungsanlage oder der Gärten am Altershäuser See. sme