Gereuth - Genau 100 Jahre wird der "Rückertstein" im Glasholz bei Gereuth alt. Eigentlich ist es eine Platte, die an den jungen Dichter erinnert, der 1812 hier beim Tanz seine erste Liebe kennen gelernt hat. Es war die Amtsmannstochter Agnes Müller aus Rentweinsdorf. Sie starb aber wenige Wochen später und so musste sich Friedrich Rückert nach einer neuen Liebschaft umsehen.

Lange Zeit konnte man die Inschrift der Platte nur schlecht lesen. Zum Jubiläumsjahr hat sie die Gemeinde Untermerzbach aber von Uwe Bühler restaurieren lassen. Jetzt verkündet der Stein wieder klar: "Errichtet 1912 dem Dichter Friedrich Rückert zum Andenken an dessen Aufenthalt dahier im Jahre 1812." Und es folgt eine Erkenntnis Rückerts: "So soll ich leben, dass ich hätte, wenn ich scheide, gelebet mir zur Lust und Andern nicht zum Leide."

Gestiftet hatte die Gedenkplatte seinerzeit die Gutsbesitzersfamilie Höhn. Einen wesentlichen Teil der Restaurierungskosten, nämlich 500 Euro, hat der SPD-Ortsverein Memmelsdorf übernommen. Dessen Vorsitzender Manfred Michel übergab den Scheck jetzt an Untermerzbachs Bürgermeister Helmut Dietz. Kreisheimatpfleger Günter Lipp, der die Eberner Jahre Rückerts erforscht hat, freute sich mit. pp