Hassberge Schule in Bewegung

Von

Als UNESCO-Schule und "Schule ohne Rassismus" zeigt das Eberner Gymnasium Profil.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Ebern - Den Eingangsbereich am Friedrich-Rückert-Gymnasium in Ebern zieren gleich mehrere Schilder. "UNESCO-Schule" ist das Gymnasium, außerdem setzt sich die Einrichtung als "Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage" gegen Fremdenfeindlichkeit und für Toleranz ein. "Doch was nützen die vielen Schilder, wenn man sie nicht mit Leben füllt?", fragt Daniel Heß, mit Julia Rogner, Thomas Beck und Martin Wolf einer der Hauptorganisatoren im FRG-Kollegium für den heutigen "Mammut-Tag", wie die Pädagogen scherzen: Der alljährliche Projekttag verbindet unter dem Motto "Werte stärken" die Leitlinien der UNESCO-Projektschule - Menschenrechtsbildung, Demokratieerziehung oder interkulturelles Lernen - mit der selbst gewählten Verpflichtung, als Schule ohne Rassismus innerhalb und außerhalb der Schule offener und toleranter gegenüber anderen zu sein.

Das FRG nimmt seine Verantwortung, sein Profil auch tatkräftig umzusetzen, ernst. "Wir wollen erreichen, dass unser Gymnasium nicht nur ein Ort des Wissens ist, sondern auch einer, an dem Werte gelehrt und gelebt werden", formuliert es Schulleiter Klauspeter Schmidt. Profil gewinnt die Schule dabei auch mit den seit Kurzem formulierten Profilthemen, die jeder Jahrgangsstufe einen bestimmten Schwerpunkt zuweisen und dadurch systematisch an der Persönlichkeitsbildung arbeiten: Soziales Lernen für die Jüngsten, Medienkompetenz für die Sechstklässler, Umwelt- oder Gesundheitserziehung in der Mittelstufe, später besonders Verständnis für Politik, Sozialkunde und Zeitgeschichte.

Am Projekttag geht es für jede Klasse in Workshops zunächst um ihr individuelles Thema, ehe eine ganz besondere Form des "Wertestärkens" für Bewegung sorgt: Martin Rietsch alias "2schneidig" nimmt sich in jeweils einer guten Stunde Unter-, Mittel- und Oberstufe zur Brust und mit in die Turnhalle. In einem interaktiven Präventionsprojekt übt der Sänger und HipHop-Musiker seit 13 Jahren mit Jugendlichen das "Wir-Gefühl" und die Stärkung des Selbstbewusstseins - eine "zeitgemäße Form der Auseinandersetzung mit Drogen und Gewalt", so Klauspeter Schmidt. Auch die Eberner Schüler üben innerhalb kürzester Zeit ihre eigene HipHop-Performance ein.

"Gruppendynamik" ist dann das Stichwort, das die rund 600 Schülerinnen und Schüler an diesem Tag antreibt zu einem beeindruckenden Gemeinschaftserlebnis: In der abschließenden Präsentation tanzt zum Abschluss die ganze Schule. Respekt gibt es für die, die sich obendrein beinahe alleine trauen, HipHop-Elemente vor hunderten von Mitschülern zu präsentieren. Und wenn auch nicht alles glatt läuft, Spaß macht es allemal: Gemeinsam haben die Mädchen und Jungen an diesem Tag im wahrsten Sinne des Wortes etwas auf die Beine gestellt.

Mobben stoppen

Die Schüler nehmen mit dem Projekttag bzw. dessen Präsentation darüberhinaus am landesweiten Wettbewerb "Mobben Stoppen - Werte stärken" vom bayerischen Landesschülerrat teil.

Mehr über die bewegte Vergangenheit des Rappers Martin Rietsch lesen Sie in diesem Beitrag.


Autor

Bilder