Hassberge Unverhoffter Erntesegen

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Mehrere Zentner Weizen ergossen sich am Donnerstagvormittag auf die Industriestraße in Haßfurt. Im Anhänger des Kipplasters war ein Bolzen gebrochen. Quelle: Unbekannt

Durch einen Defekt am Verschluss der Bordwand verliert ein Gespann in Haßfurt bergeweise Getreide. Mitarbeiter vom Bauhof kehren die Straße.

 
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Haßfurt - Auf diese Ernte hätten einige wohl gerne verzichtet: Unvermittelt ergoss sich am Donnerstagvormittag ein Getreidesegen auf die Industriestraße in Haßfurt. Auf dem Weg vom Baywa-Lagerhaus im Industriegebiet zur Schiffsverladung im Haßfurter Hafen hatte sich am Lastergespann eines Königsberger Landwirts ein Bolzen der Ladebordwand gelöst. Durch eine Störung in der hydraulischen Kippvorrichtung, so die Polizeiinspektion Haßfurt, hatte sich damit die Bordwand geöffnet - und so kippte die Bescherung aus dem Anhänger mitten im Berufsverkehr auf den Asphalt.

"Verursacher, neben dem Landwirt, war ein Bolzen", informierte Peter Firsching, stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion Haßfurt. Einer der Haltebolzen war offenbar gebrochen am Anhänger des Gespanns, das zunächst nur eine Weizenspur auf der Industriestraße, schließlich beim Einbiegen in die B26 auch dort mehrere "Getreide-Häufchen" hinterließ.

Einige Zentner werden es wohl gewesen sein, vermutet Peter Firsching,. Deshalb kam in den Morgenstunden nicht nur der 55-jährige Landwirt, sondern auch die Belegschaft des städtischen Bauhofs ins Schwitzen: Mit Kehrwerkzeug, Schiebern und Manneskraft waren die Bauhofmitarbeiter anschließend im Einsatz, um das Gröbste wegzukehren und die Straße zumindest wieder befahrbar zu machen.

Das Getreide wurde wieder aufgeladen, allerdings nicht zur Weiterreise. Die Getreideladung sollte eigentlich auf ein Schiff verladen und nach Belgien verschifft werden. Dafür war der Weizen im Gewerbegebiet zunächst gewogen worden.

Nun muss die vermutlich etwas weniger wertvolle Fracht erst einmal vom Straßenstaub gereinigt werden; anschließend dürfte es in der Biogasanlage enden.Dank trockener Witterung ist der Weizen wenigstens nicht völlig unbrauchbar geworden.

Noch unklar ist für den Landwirt die Schadenshöhe. "Zumindest das Reinigen der Straße dürfte die Versicherung des Mannes bezahlen", schätzte Peter Firsching. Ansonsten ging das Malheur noch relativ glimpflich aus, wie der Polizeihauptkommissar berichtet: "Zu Schaden gekommen ist glücklicherweise niemand", sagt er, denn: "Der Bolzen lässt sich sicher ersetzen." Ungleich größer war sicher der Schrecken - für den Landwirt, wie für die nachfolgenden Autofahrer.

Gesperrt war die Industriestraße zur Straßenreinigung und Behebung des Schadens für rund eine Stunde. Abgesehen von leichtem Staub ist sie aber seitdem für den Verkehr wieder voll befahrbar.

Verursacher, neben dem Landwirt, war ein Bolzen.

Peter Firsching, stellv.Polzeichef Haßfurt


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