Hassberge Volles Programm für andere

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Die Theatergruppe Jesserndorf spielt in der 40. Saison. Jahr für Jahr treten die Akteure in den Tagen nach Weihnachten für die Gemeinschaft und die gute Sache auf. Dafür opfern sie viele Abende.

 
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Jesserndorf - Weihnachtszeit ist in unserem Landkreis auch immer die Zeit der Theateraufführungen: Laienspielgruppen vom Main bis in den Itzgrund erfreuen ihr Publikum vornehmlich "zwischen den Tagen" mit gelöster Heiterkeit. Und das tun sie alle mehr oder weniger seit rund drei Jahrzehnten. Nur eine Gruppe steht noch länger auf den Brettern: Die Theatergruppe Jesserndorf feiert in diesen Tagen 40-jähriges Jubiläum.

Dabei können die Jesserndorfer im Grunde sogar auf noch einige Jahre mehr zurückblicken: Bereits in den 1920er-Jahren fanden im kleinen Eberner Ortsteil Aufführungen statt. Damals allerdings war Theater noch eine ernsthafte Angelegenheit, Heimatdramen standen auf dem Programm. Die Tradition, kriegsbedingt unterbrochen, führte Pfarrer Ludwig Pfeuffer in den frühen 1950er-Jahren fort. Und auch der erneute Neubeginn 1971 hatte den kirchlichen Segen: Pfarrer Engelbert Werb sorgte sich um das Gemeindeleben, das durch die gemeinsamen Theaterproben und -besuche nun sogar im Winter erblühte. Der Neuanfang war getan, der "Theatersaal" im Obergeschoss der Gastwirtschaft Hümmer erhielt eine neue Bühne. "Der blinde Förster" feierte auf ihr in der ersten Spielzeit Premiere. Damals gab es so viele Darsteller, dass gleich drei Stücke einstudiert werden mussten. Weil man keinen wegschicken wollte, hat man für alle eine Rolle finden müssen, und wenn sie auch noch so klein war. Heute ist der Ansturm auf die Rollen weitaus geringer, Spaß und Freude aber haben die Akteure noch immer bei den Proben, auch wenn die in der Vorweihnachtszeit oft den Feierabend ersetzen.

"Zwanzigmal Proben reicht nicht", sagen die Darsteller. Aber sind geduldig, denn sie spielen für den guten Zweck. Seit 1972, dem Jahr, in dem die Jesserndorferin Dagmar Walz den ersten Schritt auf südafrikanische Erde setzte, wird die Missionsschwester von den Spenden der Theatergruppe finanziell unterstützt. Und nachdem die Theatergruppe seit 40 Jahren ununterbrochen auftritt, kann auch Schwester Dagmar seit vier Jahrzehnten Hilfe weitergeben.

Den Spaß an der Freude geben die Jesserndorfer seit 1975 übrigens auch auf Gastspielen weiter: Über zehn Jahre traten sie vor dem kirchlichen Kindergarten in Ebern auf, bald tourte man auch nach Reckendorf, Burgpreppach, Neubrunn, Maroldsweisach und Zeil. Nicht selten hinterließen die Akteure einen offenbar bleibenden Eindruck, sodass sich in den Ortschaften selbst kleine Laien-Theater bildeten - die ihrerseits nun wertvolle Spenden erspielen.

Jubiläums-Aufführung

Aufführungen sind am Freitag, 6. Januar, 19 Uhr, Samstag, 7. Januar, 19 Uhr, Sonntag, 8. Januar, 14 und 19 Uhr. Außerdem gibt es eine Aufführung für Ehemalige.

Kartenvorverkauf bei Familie Grader, 09531/943801. Restkarten gibt es an der Abendkasse.


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