Hassberge Vorbild für andere Kommunen

Von Helmut Will
Angeführt von Staatssekretär Dr. Christian Schmidt (vorne 2. von rechts), "marschierten" (von rechts), Bürgermeister Robert Herrmann, MdB Dorothee Bär, CSU-Ortsvorsitzenden Gabriele Rögner, MdL Dr. Bernd Weiß und JU-Bezirksvorsitzender Sebastian Stastny zum Landhotel "Stadtl", um dort einem politischen Impulsreferat des Staatssekretärs zu lauschen. Foto: Helmut Will

Christian Schmidt, Staatssekretär im Verteidigungsministerium, kommt nach Ebern. Er freut sich über die gelungene Konversion.

 
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Ebern - Als zu Zeiten, als die Bundeswehr noch in Ebern stationiert gewesen war, ein Staatssekretär des Verteidigungsministeriums erschienen ist, ist er am Kasernentor vom Kommandeur stramm begrüßt worden. Die Zeiten haben sich gewandelt. Christian Schmidt, parlamentarische Staatssekretär im Verteidigungsministerium, wurde am Sonntag beim "Tag der offenen Tür" der Gewerbetreibenden im Gewerbepark Ebern von den CSU-Oberen, an der Spitze Vorsitzende Gabriele Rögner, erwartet und willkommen geheißen.

Im "Stechschritt" marschierten der Staatssekretär, an seiner Seite Dorothee Bär, MdB und stellvertretende Generalsekretärin der CSU in Bayern, sowie Landtagsabgeordneter Dr. Bernd Weiß im Tross mit Eberner CSU-lern in Richtung des "Landhotels Stadl", wo sie von Kathrin Buss willkommen geheißen wurden. Teilweise in der Vergangenheit schwelgend erinnerte CSU-Ortsvorsitzende Gabriele Rögner an frühere Zeiten und ging auf die gelungene Realisierung der Bundeswehrkonversion ein. "Der gesamte Weg war keinesfalls leicht, sondern er war steinig und schwer", sagte Rögner. Nun könne aber die Stadt einen vorzeigbaren Erfolg verbuchen, was zeige, dass Bundeswehrkonversion durchaus in Eigenverantwortung einer Kommune möglich sei. Gabriele Rögner dankte in diesem Zusammenhang dem Gast aus dem Bundesministerium der Verteidigung, sowie MdB Dorothee Bär und MdL Dr. Bernd Weiß, die stets Ansprechpartner auf diesem Weg gewesen seien.

Bürgermeister Robert Herrmann freute sich, dass sich Staatssekretär im Land eingehend informiert, was aus der Kaserne in Ebern wurde. "Leider waren wir in Ebern dran, als Kasernen geschlossen wurden", so Herrmann. Alles "Kämpfen" habe nichts genutzt. Es galt nun aus der etwa 300 Quadratkilometer großen Liegenschaft etwas zu machen. Ein Verkehrssicherheitszentrum sei trotz großer Mehrheit im Stadtrat am Widerstand aus Bevölkerung und Bund Naturschutz gescheitert. "Wir mussten dann zur Kenntnis nehmen, dass sich die Investoren zurückzogen."

Nach Kauf der Kaserne durch die Stadt konnte man in der Folge Gebäude an zahlreiche Firmen verkaufen. Im "Gewerbepark Alte Kaserne" standen 44 Gebäude zur Verfügung. "Davon haben wir bereits 32 privatisiert, sechs behält sich die Stadt Ebern vor, es sind also noch sechs zu verkaufen und ich hoffe, dass diese bald von weiteren Gewerbetreibenden aus der Region genutzt werden." Die Bilanz an verkauften Objekten und Neustarts in der Kaserne könne sich durchaus sehen lassen, schloss der Bürgermeister. "Entscheidungen an eine Kommune zu überbringen das eine Kaserne geschlossen wird, sind von politischen Mandatsträgern nicht leicht zu überbringen", sagte Staatssekretär Christian Schmidt. So sei es auch vor Jahren in Ebern der Fall gewesen. Veränderungen der politischen Entwicklung hätten es erforderlich gemacht, Kasernen unter militärischen Gesichtspunkten zu schließen, so der Staatssekretär. "Sie in Ebern sind danach Wege gegangen und haben nicht auf den weißen Elefanten gewartet, sondern es angepackt, die Kaserne zu vermarkten", lobte Christian Schmidt. Er blickte rundum in Standorte, die ebenfalls von Kasernenschließungen betroffen sind, so zum Beispiel nach Mellrichstadt, dessen Bürgermeister Eberhard Streit auch unter den Gästen war.

Gestärkt würden nach den Worten des Staatssekretärs bei der bevorstehenden Reform die Standorte Veitshöchheim und Hammelburg. "Das bleiben zentrale Standorte für unsere Bundeswehr." Schmidt sagte, dass man es sich überlegen solle, Delegationen nach Ebern zu schicken um sich hier Anregungen für künftige Konversion in eigenen Kommunen zu holen.

Sie in Ebern haben nicht auf den weißen Elefanten gewartet, sondern es angepackt, die Kaserne zu vermarkten!

Christian Schmidt, parlamentarische Staatssekretär im Verteidigungsministerium


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