Hassberge "Zweckbad" beschert wenig Spaß

Das neue Eberner Hallenbad kommt in die Coburger Straße. Foto: Kaufmann

Auch um den Standort des Eberner Hallenbades entbrennt eine Debatte. Vor allem aber geht es um die scheinbar fehlende Kommunikation zwischen Kreis und Stadt.

 
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Haßfurt - Das neue Hallenbad in Ebern scheint nun endlich seinen Platz gefunden zu haben. Die Kreisräte entschieden sich mit einer Gegenstimme für den Standort an der Coburger Straße. Die Diskussion darum wurde aber nicht weniger emotional geführt, als bei der Debatte um das Altkennzeichen EBN. Alternative Standorte wurden in Betracht gezogen, dennoch habe man sich aus Gründen der städtebaulichen Umsetzung und der besseren Wahrnehmung durch die Öffentlichkeit für den Standort an der Coburger Straße entschieden, führte Eva Mangold vom Kreishochbauamt aus und erörterte gleichzeitig, wie es zu dieser Entscheidung gekommen sei. Gerade im Falle einer Erweiterung der Realschule in Ebern werde es durch die Verlegung des Standortes zu einer räumlichen Entspannung des Zugangs- und Außenbereiches kommen. Durch den Abbruch des bestehenden Hallenbades würden Freiräume geschaffen, die für Außenflächen oder bauliche Maßnahmen genutzt werden könnten.

Als "bühnenreifes Theater" bezeichnete Emil Däschner von der SPD den gesamten Verlauf über die getroffenen Standortentscheidungen und Beschlüsse in den unterschiedlichsten Gremien. So kam beispielsweise die Frage auf, wer denn Schuld sei am Beginn der Bauverzögerung. Landrat Rudolf Handwerker fegte diese Debatte kurzerhand vom Tisch. Schuld daran sei nicht etwa die schlechte oder gar fehlende Zusammenarbeit zwischen Gemeinde und Landkreis gewesen, verteidigte er die Zeitverschiebung, sondern vielmehr die Tatsache, dass man sich gegen den alten und für einen neuen Standort entschieden habe. "Wenn sich neue Aspekte und Erkenntnisse auftun, dann sollte man nicht an alten Entscheidungen festhalten, sondern sich umorientieren."

Bürgermeister Robert Herrmann, der betonte, dass man dem Landkreis als Bauherren nicht ins Handwerk habe pfuschen wollen, sprach sich ebenfalls für den Standort an der Coburger Straße aus. Es sei zwar in erster Linie ein Bad für den Schulunterricht geplant, aber natürlich wolle man es auch der Öffentlichkeit zugänglich machen.

Das Stichwort "Zweckbad" griff Bernhard Ruß von der SPD auf und dabei bemängelte er die seiner Meinung nach fehlende Zusammenarbeit zwischen Stadt und Landkreis. "Der Kreis braucht nur ein Zweckbad, aber die Stadt Ebern profitiert vom architektonischen Aspekt. Hier hätte man verstärkt den Kontakt zum Landkreis suchen sollen." ml

"Nicht gegen die Stadt Ebern gerichtet"

Eingangs der Sitzung informierte Landrat Rudolf Handwerker seine anwesenden Kreisräte über das geplante Nahwärmenetz in Ebern. Das sei vorerst vom Tisch, und zwar aus finanziellen Gründen. Er bezifferte die Mehrkosten für den Kreis auf 71 400,00 Euro - und dies sei "kein vertretbares Verhältnis zu den Vorteilen". Nach wie vor sei der Landkreis aber interessiert an diesem Thema, allerdings solle das Projekt überarbeitet werden. Er betonte ausdrücklich, dass diese Entscheidung nicht gegen die Stadt Ebern gerichtet sei. ml


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