Auf Nachfrage der NP erklärte Verbandsvorsitzender Norbert Gräbner am gestrigen Abend, dass man sich ganz bewusst für die Verlegung der Wasserleitung auf einer längeren Strecke entschieden habe. "Wir wollen es gleich ordentlich machen, damit wir nicht in sechs, sieben Jahren wieder etwas verlegen müssen", führte er aus. Zu den genauen Kosten für die Anwohner könne er allerdings nichts sagen, denn darum kümmere sich Geschäftsführer Hubert Mäusbacher. Dieser war am Montagabend jedoch nicht zu erreichen. "In dem Bereich wohnen nicht viele Leute. Es kann also nicht mit vielen Anschlüssen zusammenhängen", war Gräbner überzeugt. Mäusbacher habe die Bürger bereits informiert und für jeden einzelnen die konkreten Kosten ausgerechnet.
Grundsätzlich stießen die Pläne für das Vogtendorfer Neubaugebiet im Stadtrat aber auf breite Zustimmung. Lediglich die Höfleser Stadträtin Carin Bülling (CSU) konnte sich nicht damit anfreunden und stimmte als einzige dagegen. So habe sich im Vergleich zu den ersten Entwürfen zwar einiges verbessert - beispielsweise seien nun ein Spielplatz und ein Gehweg vorgesehen. "Aber dennoch ist noch Arbeit nötig", fand sie. So sei nach wie vor die Zufahrt für die Baustellenfahrzeuge nicht geklärt. Schwere Lastwagen über die Brücke in Höfles zu schicken, hielt sie für äußerst bedenklich, da das Bauwerk seit Jahren sanierungsbedürftig sei. Die Alternative durch die Engstelle in Vogtendorf sei ebenfalls nicht ideal. Denn die angrenzende Mauer sei ebenfalls marode und könne schon bei leichten Beschädigungen einstürzen. Außerdem kritisierte Carin Bülling, dass die geplanten 19 Häuser mit neun Aus- und zwei Einfahrten einfach zu viel seien. Zwar sei die Ausweisung eines Baugebiets absolut wünschenswert, aber es könne nicht die Prämisse sein, alles zuzupflastern. "Ich bin nicht in diesem Gremium, um die Interessen eines Investors zu vertreten", stellte sie klar.
Dem schloss sich in Teilen auch die Vogtendorfer Ortssprecherin Claudia Wellach an. Sie kritisierte, dass sich die örtlichen Vereine um den Spielplatz kümmern sollen: "Das ist in Unding. Die haben überhaupt keine Zeit dazu, auch noch den Rasen zu mähen." Außerdem müsse man auch das Umfeld betrachten, nicht nur das Baugebiet selbst. So sei beispielsweise ein Gehweg in Vogtendorf dringend nötig.
Peter Witton (Grüne) freute sich, dass viele Gärten geplant seien und somit nur ein kleiner Teil der Flächen versiegelt werde. Er regte an, Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern anzustreben. Und Martina Zwosta (Frauenliste) wünschte sich, dass man im Bebauungsplan auch die Bepflanzung der Grundstücke regelt, sodass nicht nur Koniferen dort wachsen, wie es im Neubaugebiet am Kreuzberg der Fall sei. "Wir müssen was für die Bienen tun", meinte sie. Dafür hatte Winfried Lebok (CSU) kein Verständnis: "Wir sollten mal den Ball flach halten. Jeder kann doch seinen Garten selbst gestalten." Außerdem solle man einmal überprüfen, ob nicht - anstelle des geplanten Regenüberlaufbeckens - auch eine Versickerung auf den einzelnen Grundstücken möglich wäre. Jonas Geissler sprach vom "ausgewogensten Baugebiet, das wir jemals hatten." Über keines habe man so intensiv diskutiert. Nun müsse man einmal den nächsten Schritt gehen. Das hat der Stadtrat mit seiner Beschlussfassung dann auch getan.
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