Ludwigsstadt Auf der Suche nach Grundstücken

Heike Schülein
Junge Leute wünschen sich Bauplätze in Steinbach an der Haide. Die Stadt versucht, Bauland zur Verfügung zu stellen. Foto: Schülein Quelle: Unbekannt

Für junge Familien, die ihrem Heimatort treu bleiben wollen, fehlen in Steinbach an der Haide bislang die Bauplätze. Das soll nun anders werden.

 
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Ludwigsstadt - In der Stadtratssitzung im Mai hatte Stadtrat Aaron Sieber (CSU) das Problem fehlender Bauplätze in seinem Heimatort Steinbach an der Haide angesprochen. Die jungen Leute des "Golddorfs" würden hier gerne ihren Lebensmittelpunkt behalten. Leider könne das Dorf aber keine Bauplätze vorweisen. Auch Leerstände gebe es keine. Er sah dabei die Politik in der Pflicht, sich um entsprechende Flächen für eine Bebauung zu bemühen, wolle man junge Erwachsene in der Kommune halten.

Im Zuge ihres Bauflächenmanagements hat die Stadt mittlerweile Potenzialflächen im Ort geprüft. Das Anliegen wurde bei der Bau- und Hauptausschuss-Sitzung am Dienstag behandelt."Für die Fläche im Bereich der Skihütte liegt bereits konkretes Interesse eines Bewerbers für die Bebauung mit einem Einfamilien-Wohnhaus vor", informierte Bürgermeister Timo Ehrhardt (SPD). Die straßenmäßige Erschließung sei unproblematisch; Wasser- und Kanalleitungen lägen in diesem Bereich jedoch nicht an. Für die angestrebte Bebauung gebe es zwei Lösungsansätze. In Frage komme die Bebauung als Einzelvorhaben mit Abschluss einer Sondervereinbarung für den Anschluss an das Wasser- und Kanalleitungsnetz auf Kosten des Bauherrn. Zweite Möglichkeit sei der Erlass einer Einbeziehungssatzung zur Ermöglichung von mehreren Bauparzellen in dem Gebiet. Die Versorgungsleitungen könnten dann als Hauptleitung auf Kosten der Stadt im Weg zur Skihütte verlegt werden. Die rechtlichen Voraussetzungen zum Erlass einer Einbeziehungssatzung müssten noch abgestimmt werden. "Um eine Bauvoranfrage der Bauherren zu ermöglichen, sollte man die erste Lösung sofort beschließen", sagte Ehrhardt. Ob Lösung zwei möglich sei, könne parallel zur Voranfrage geklärt werden. Damit zeigte sich das Gremium einverstanden.

Der Bauvoranfrage wurde grundsätzlich zugestimmt. 2. Bürgermeister Maximilian Heyder (CSU) regte an, im Zuge einer Erschließung auch die Skihütte mit Wasser zu versorgen.

Laut Ehrhardt sind bei der in Steinbach an der Haide erfolgten Dorferneuerung keine Neubaugebiete festgelegt worden. Vielmehr habe man damals das Bauen im Bestand beziehungsweise eine Nachnutzung der Gebäude - beispielsweise bei Übernahmen der Gehöfte durch die Kinder - in den Fokus gestellt. Um den Bauwunsch der jungen Leute voranzubringen, habe man mehrere Potenzialflächen definiert. Hierfür bedürfe es aber auch der Verkaufsbereitschaft der Grundstückseigentümer. Bei einer ins Auge gefassten Fläche nahe der ehemaligen Schule gebe es beispielsweise kein Interesse zum Verkauf.

Hinsichtlich einer weiteren Baufläche in Richtung Falkenstein - es handelt sich dabei um zwei Grundstücke innerorts - habe der Eigentümer Verkaufsbereitschaft signalisiert. Hier gehe es aktuell um die Erschließung. Eine weitere Möglichkeit sei eine Fläche unter- beziehungsweise oberhalb vom Friedhof, mit deren Eigentümer man bislang noch keinen Kontakt aufgenommen habe. Im Hinblick auf die Flurnummer 1004 habe der Eigentümer zunächst eine Eigennutzung in den Vordergrund gestellt. Das fünfte mögliche Grundstück befindet sich im Eigentum der Stadt - und zwar die bislang als Pferdekoppel genutzte Fläche beim Ortseingang, aus Richtung Ludwigsstadt kommend. "Die Frage ist, ob der Ortseingang eine Bebauung vertragen kann", stellte der Bürgermeister in den Raum. Für die Schaffung von Baurecht für die vorgestellten Flächen Richtung Falkenstein, beim Friedhof sowie Ortseingang gelte es nun, im Rahmen des Bauflächenmanagements die Möglichkeit einer Bebaubarkeit zu klären.

Aaron Sieber und Maximilian Heyder (beide CSU) regten weitere in Frage kommende Grundstücke an, die ebenfalls bewertet werden sollten. Zunächst sollte man sich auf den Ringweg und die Einhaltung der Abgrenzung in die Außenfläche konzentrieren, um nicht die Landschaft zu berühren, meinte Ehrhardt.

Hermann Feuerpfeil (FW) fragte, ob aufgrund der Flur-Neuordnung das Amt für ländliche Entwicklung einzubeziehen sei. Dies verneinte der Bürgermeister, da das Verfahren abgeschlossen sei. Michael Löffler (SPD) bat, den einzigartigen Charakter des Runddorfs nicht zu sehr zu verändern. Mit einer Bewertung beziehungsweise Konkretisierung der Potenzialflächen im Zuge des Bauflächenmanagements zwecks Schaffung möglichen Baurechts herrschte Einverständnis.

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