Kaufmann war bereits von 1978 bis 1982 Entsandter der Filialkirche Tettau im Pfarrgemeinderat Buchbach sowie von 1982 bis 1995 als Pfarrgemeinderat und von 1994 bis 2009 als Kirchenrat tätig. Und schon 1960, nach der Erstkommunion, übernahm er als Ministrant liturgische Dienste in seiner Heimatgemeinde. "So gesehen hätte ich heute diamantenes Jubiläum", sagt er schmunzelnd. Gleichzeitig gibt er aber auch zu, ein kritischer Katholik zu sein, denn nicht alles, was von oben komme, müsse an der Basis hingenommen werden.
Kaufmann blickt zurück auf die Zeit mit Kuratus Bernhard Stehr, Pfarrer Josef Hanus, Pfarrer Reinhold Goldmann, Pfarrer Roland Neher, Pater Dieter Gläser und jetzt Pfarrer Cyriac Chittukalam. Ihn, wie alle derzeitig amtierenden Priester im Seelsorgebereich, sieht er als große Unterstützer der Ehrenamtlichen. Besonderen Weitblick habe Pfarrer Roland Neher gehabt, der 1998 ihn und Brigitte Fröba aus Buchbach zum Pastoralkurs entsandte, wohl wissend um die kommende Situation des Priestermangels.
Große Unterstützer sieht Hand Kaufmann auch in den Pastoralreferenten Josef Grünbeck und Hans Löffler, die für seine Anliegen immer ein offenes Ohr haben. "Die Tätigkeit der Ehrenamtlichen steht und fällt mit der Unterstützung durch die Pfarrer. Wir sind und wollen keine Konkurrenten sein, sondern wir wollen Helfer sein", betont Kaufmann. Dabei führt er weiter aus, dass es in allen Pfarreien und Kirchengemeinden viele Frauen und Männer gebe, die ehrenamtlich und dazu meist auch im Verborgenen für ihre Kirchengemeinde arbeiten, unter der Führung der jeweiligen Pfarrgemeinde- und Kirchenrats-Vorsitzenden. Er sagt wörtlich: "Wir stehen vorne und sind die Schauspieler. Wir dürfen aber nie vergessen, dass die Hauptarbeit hinter der Bühne gemacht wird." Und dann taucht wieder der Kritiker auf: "Neue Instruktionen aus dem Vatikan sind eigentlich ein Schlag ins Gesicht der Laien. Eigentlich sollte man sich zurückziehen, was vielleicht von manchem sogar gewünscht wird", sagt er. Und fährt fort: "Wir wären aber keine Christen, wenn wir es den Herren so leicht machen würden. Wir lieben unsere Kirche, wir haben Freude an unserem Glauben und machen weiter - denn wir wissen, wir werden gebraucht!" Um nochmals die aufopfernde Tätigkeit aller Ehrenamtlichen zu bestätigen, gibt Hans Kaufmann als Beispiel, dass für viele gilt, an, dass er im Jahr 2018 mit seinem Privatwagen 48 Fahrten mit insgesamt 1191 gefahrenen Kilometern und im Jahr 2019 insgesamt 2922 Kilometer bei 43 Fahrten, inklusive der Notfallseelsorge-Ausbildung, zurücklegte. "Es wäre eine kleine Anerkennung, wenn man davon vom Erzbistum wenigstens eine kleine Kilometerpauschale bekommen würde, denn die meisten Helfer sind keine Großverdiener und haben auch Familien zu versorgen." Diese kritische Anmerkung kann sich Hans Kaufmann zum Schluss nicht verkneifen.