Landkreis Kronach Azubis händeringend gesucht

"Ran an die Lehrstellen" appelliert die IHK an Schulabgänger. Abgesagte Berufsausbildungsmessen machen sich jetzt auch in Kronach bemerkbar.

 
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Landkreis Kronach - In den vergangenen Monaten stand das Thema Ausbildung vielerorts nicht ganz oben auf der Agenda. "Spätestens jetzt muss es aber oberste Priorität bekommen, betont Hans Rebhan, IHK-Vizepräsident und Vorsitzender des IHK-Gremiums Kronach. Aufgrund der Corona-Pandemie gebe es zwar gegenüber dem Vorjahr einen leichten Rückgang beim Lehrstellenangebot, trotzdem sei der Ausbildungswille bei den Betrieben sehr hoch. Rebhan: "Unsere Unternehmen suchen händeringend nach Auszubildenden." Unter dem aktuellen IHK-Motto "Ran an die Lehrstellen!" richtet er einen Appell an Wirtschaft und Jugendliche zugleich.

Hilfe per Hotline

Wer bei der Fülle an Informationen persönliche Unterstützung bevorzugt, für den hat die IHK für Oberfranken Bayreuth eine Hotline eingerichtet, die sich sowohl an Ausbildungsplatzbewerber, als auch an deren Eltern wendet. IHK-Experten beraten dort rund um die Themen Ausbildung, Bewerbung und Ausbildungsberufe und können wertvolle Orientierung auf dem Weg zur Ausbildung geben. Die Ausbildungsplatz-Hotline ist Montag bis Samstag von 9 bis 16 Uhr unter Telefon 0921/ 886182 erreichbar.


Zum 31. Juli 2020 verzeichnet die IHK für Oberfranken Bayreuth im Landkreis Kronach 138 neu eingetragene Ausbildungsverhältnisse für das Ausbildungsjahr 2020/2021, 43 weniger als im Vorjahr. "In diesen Zahlen spiegelt sich die Corona-Pandemie wider", so Bernd Rehorz, Leiter der Beruflichen Bildung bei der IHK für Oberfranken Bayreuth. "Der gesamte Auswahlprozess hat sich gut sechs Wochen nach hinten verschoben. Eine Berufsorientierung in der Schule fand kaum statt, Ausbildungsmessen wurden abgesagt, Bewerbungsgespräche erst gar nicht vereinbart." Inzwischen sind immer mehr Unternehmen in Sorge, dass sie ihre Ausbildungsplätze nicht mehr besetzen können.

Auf 309 unbesetzte Berufsausbildungsstellen im Landkreis Kronach kommen laut Agentur für Arbeit 91 unversorgte Bewerber. Tatsächlich kommen im Landkreis also auf jeden unvermittelten Bewerber 3,4 unbesetzte Berufsausbildungsstellen. Zum Vergleich: Im Bundesgebiet sind es nur 1,14 Angebote. "Die Lage auf dem Kronacher Ausbildungsmarkt ist trotz Corona-Krise deutlich besser, als es die aktuelle Konjunkturentwicklung oder die Stimmung vermuten lassen würden. Bundesweit gibt es nur wenige Regionen, wo es in Relation noch so viele unbesetzte Ausbildungsplätze gibt", so Rebhan.

Viele Schulabgänger spielen aktuell mit dem Gedanken, weiterführende Schulen, Hochschulen und Universitäten zu besuchen. "Wer dies nur deswegen macht, weil er Angst hat, keinen Ausbildungsplatz zu bekommen, ist aber falsch beraten und sollte seine Entscheidung noch einmal überdenken", so Rehorz. Er weist ausdrücklich darauf hin, dass ein Ausbildungsstart auch noch nach dem 1. September möglich ist.

Wer sich für eine Ausbildung entscheidet, hat in Oberfranken alleine bei den IHK-Ausbildungsbetrieben die Wahl zwischen rund 170 anerkannten Ausbildungsberufen.

Auf die Suche gehen können Jugendliche unter anderem in der Lehrstellenbörse der IHK (www.ihk-lehrstellenboerse.de ) und der Agentur für Arbeit (www.arbeitsagentur.de ).

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