Buchbach Buchbach hat einen neuen Lebensretter

Heike Schülein
Projektleiterin Antje Angles, Bürgermeister Thomas Löffler sowie BRK-Kreisvorsitzender Roland Beierwaltes (von links) freuen sich über den am Mehrgenerationenhaus in Buchbach angebrachten Defibrillator. Foto: Heike Schülein Quelle: Unbekannt

Der BRK-Kreisverband Kronach finanzierte einen Defibrillator nebst Schrank für die Außenanbringung. Das leicht zu bedienende Hilfsmittel ist in Buchbach untergebracht.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Buchbach - Auf den ersten Blick wirkt das grüne medizinische Hilfsgerät an der Außenwand im Eingangsbereich des Mehrgenerationenhauses (MGH) in Buchbach eher unscheinbar. Doch der Eindruck täuscht: Es handelt sich dabei um einen potenziellen Lebensretter - sprich einen Schockgeber, der bei Herz- beziehungsweise Kreislaufstillstand tatsächlich Leben retten kann. Er ist einfach und unproblematisch auch von Laien einsetzbar. Durch Stromstöße wird die Herztätigkeit des Notfallpatienten wieder in Gang gesetzt, sodass die Zeit zwischen Herzstillstand und Eintreffen des Notdienstes überbrückt wird. Je früher mit Wiederbelebungsmaßnahmen begonnen wird, desto größer ist dessen Überlebenschance.

Aus diesem Grunde werden auch im öffentlichen Raum immer mehr automatisierte externe Defibrillatoren (AED) platziert. Nunmehr kam in Buchbach - auf Initiative von Steinbachs Bürgermeister Thomas Löffler - ein weiterer solcher Schockgeber hinzu, der ab sofort im Notfall der Bevölkerung täglich rund um die Uhr zur Verfügung steht. Das rund 1200 Euro teure Gerät wurde vom BRK-Kreisverband Kronach beschafft und auch komplett finanziert, nebst der mit 600 Euro zu Buche schlagenden Wetterschutz-Installation. Somit handelt es sich um eine Investition des BRK-Kreisverbands in die Sicherheit der Bevölkerung von rund 1800 Euro, wofür sich der Bürgermeister bei der jetzt erfolgenden offiziellen Übergabe sehr dankbar zeigte.

"Der Wunsch nach einer solchen Anschaffung kam von der Freiwilligen Feuerwehr Buchbach", erklärte Thomas Löffler. Als Standort sei daher zunächst auch das Feuerwehrhaus im Raum gestanden. Man sei aber zur Überzeugung gelangt, dass das Hilfsmittel am MGH wegen des hier herrschenden großen Publikumsverkehrs, noch dazu im unmittelbaren Umfeld des Kulturhauses, der beiden Kirchen und des Kindergartens, besser aufgehoben sei. Zudem werde der Vorplatz des MGH auch als Veranstaltungsplatz bei größeren Festen genutzt, sodass es sich hierbei um eine perfekte Lage handle.

BRK-Kreisgeschäftsführer Roland Beierwaltes bekundete, sehr gerne die Anschaffung dieses so wichtigen Hilfsmittels finanziert zu haben. Es solle sich niemand scheuen, das Gerät zu verwenden - aus Angst davor, vielleicht etwas falsch zu machen. "Die Anleitung erfolgt durch Sprachkommandos", erläuterte er, dass der Defibrillator mit dem Helfer "spreche" und die einzelnen Schritte vorgebe. Dadurch sei er auch von Laien problemlos einsetzbar. Das Gerät erkenne selbstständig, ob eine Schockgabe notwendig ist. Als Wohlfahrtsorganisation, die sich der Gesundheit und Sicherheit der Menschen verschreibe, stehe man gerne auch weiteren Interessenten bei der Anschaffung eines solchen Hilfsgeräts unterstützend zur Seite.

Sehr froh über die Zugänglichkeit eines solchen Geräts im Notfall zeigte sich auch die Projektleiterin von "Lebensqualität für Generationen", Antje Angles. Trotz der sehr guten Auslastung sei man für Anfragen von Interessenten, mit weiteren Aktivitäten beziehungsweise Veranstaltungen das Haus mit noch mehr Leben zu erfüllen, stets offen und dankbar. Diese mögen sich mit ihr in Verbindung setzen. Erfreulicherweise befindet sich nunmehr auch - im Zuge des neuen Mobilitätskonzepts des Landkreises Kronach - eine Bedarfshaltestelle für den Rufbus direkt beim MGH. Damit ist der Besuch der hier angebotenen Kurse und Veranstaltungen nun auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln problemlos möglich.

Ein automatisierter externer Defibrillator (AED), wie er nun in Buchbach ist, ist ein medizinisches Gerät zur Behandlung von defibrillierbaren Herzrhythmusstörungen. Es kann durch gezielte Stromstöße Herzrhythmusstörungen wie beispielsweise Kammerflattern und Kammerflimmern, das bei etwa 90 Prozent aller Menschen mit plötzlichem Herz-Kreislauf-Stillstand auftritt, beenden. Ursache ist oft ein Herzinfarkt. Nur ein gezielt ausgelöster Elektroschock kann den gestörten Herzrhythmus wieder in Takt bringen. Defibrillatoren werden auf Intensivstationen, in Operationssälen, in Notfallaufnahmen sowie in Fahrzeugen des Rettungsdienstes bereitgehalten. Im Gegensatz zu Defibrillatoren aus dem Rettungsdienst oder Kliniken sind AEDs wegen ihrer Bau- und Funktionsweise besonders für Laienhelfer geeignet.

Bilder