Kronach Corona "macht" Kunst

In der ehemaligen Synagoge sind ab heute Werke von Profis und Schülern zu bestaunen. Sie alle eint das Ziel, dem Virus kunstvoll die Zähne zu zeigen.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Kronach - Am heutigen Samstag beginnt in der ehemaligen Synagoge in Kronach die Ausstellung "Lockdown". Sie zeigt, wie durch schöpferische Kräfte Menschen verbunden und aufgebaut werden. "Ängste werden abgebaut und verwandelt, neue Inhalte und Erfahrungen möglich", teilt Organisatorin Andrea Partheymüller-Gerber dazu vorab mit. Die Schau ist folglich auch als ein Versuch zu sehen, die Corona-Krise mit all ihren Facetten künstlerisch aufzuarbeiten.

Die Zeit des Lockdowns sei für viele Menschen schrecklich belastend gewesen, sagt die Kunstlehrerin am Frankenwald-Gymnasium. "Wenn die Freiheit eingeschränkt wird und Fremdbestimmungen, Maßregeln, Ängste, vielfältige Suggestionen, auch Lügen und die sogenannten Fake News den Raum beherrschen und langsam in den Menschen hineinsickern, weicht ein freudvolles Lebensgefühl zurück. Auch wenn man zu den glücklichen zählt, die hier in der Stadt oder im Landkreis Kronach auf dem Land leben, einen Garten, einen Hund oder ein anderes Haustier haben und ein liebevolles Umfeld. Die weltweite bedrohliche Stimmung und die wiederholten, angstfördernden Nachrichten lassen ein unbeschwertes Leben nicht zu."

Für viele Menschen in unterschiedlichen Berufen, insbesondere bildende Künstler und auch Musiker habe zudem eine Zeit existenzieller Probleme begonnen. "Auch hier in Kronach wurden Ausstellungen geschlossen", betont Partheymüller-Gerber.

Schülerinnen und Schüler habe der Lockdown ebenfalls hart getroffen. In der Schule wurden "viele Projekte, Ausstellungen auf Eis gelegt oder ersatzlos gestrichen und natürlich besonders wichtig: Der gesamte Unterricht kam zum Erliegen. Wie gut und vorausahnend, dass wir bereits im letzten Jahr an allen Gymnasien ein Mediencurriculum für jedes Fach erstellt hatten." Homeschooling sei für viele Schüler nur mit Einschränkungen möglich gewesen, zum Teil aber auch beliebt, für andere Schüler und Eltern wiederum belastend. "Als die Schulen teilweise wieder geöffnet wurden, durften dank unseres Schulleiters Herrn Weichert auch Kunst, Musik und Religion wieder an unserer Schule, dem Frankenwald-Gymnasium, unterrichtet werden." In der Ausstellung sind deshalb neben den Werken professioneller Künstler zu Corona auch Arbeiten von Schülern ausgestellt, die beispielsweise "Gedanken zur Freiheit und Wahrheit bildnerisch umgesetzt haben". Aber auch Objekte, Dokumentationen und Bilder über Projekte, beispielsweise Illustrationen zu einem Kinderbuch, oder die Arbeiten, die im Rahmen von Kronach leuchtet erstellt wurden.

Es wird heute keine offizielle Vernissage zu der Ausstellung erfolgen, dennoch werden einige Künstlerinnen und Künstler von 11 bis 13 Uhr anwesend sein. Geplant ist allerdings eine Finissage, für die alle Teilnehmer der Ausstellung ihr Kommen zugesagt haben.

—————

Die Ausstellung "Lockdown" ist ab heute in der Synagoge zu sehen. Montags bis freitags ist von 16 bis 18 Uhr ein Besuch möglich, am Samstag von 11 bis 13 Uhr, am Sonntag von 13 bis 15 Uhr. Die Schau ist bis zum 16. August zu sehen.

Autor

Bilder