Steinbach am Wald Dank App schneller zum Einsatz

Peter Fiedler
Dirk Schulz, Mathias Vetter, Thomas Löffler und Markus Schulz (von links) freuen sich auf die neue Zusatzalarmierung. Dirk Schulz hat der Wehr zudem ein Tablet gespendet, weil "Alamos" in Steinbach für ihn ein echtes Pilotprojekt ist. Foto: Peter Fiedler

Die Feuerwehr Steinbach am Wald verfügt nun über ein neues System für die Zusatzalarmierung. Werden die Retter gebraucht, erscheint eine Nachricht auf dem Handy.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Steinbach am Wald - Die Feuerwehren der Großgemeinde Steinbach am Wald haben kürzlich ihre Zusatzalarmierung auf das System "Alamos" umgestellt. Die Steinbacher sind die erste Feuerwehr im Landkreis, die diesen Weg geht.

"Wir gehen damit einige große Schritte in Richtung Digitalisierung", erläutert Kommandant Markus Schulz. Bereits vor einigen Jahren hatten die Wehren aus Steinbach, Windheim Hirschfeld, Buchbach und Kehlbach eine Zusatzalarmierung eingeführt, neben der ganz normalen analogen Standardalarmierung über Funkmelder, die über die Integrierte Leitstelle in Ebersdorf bei Coburg (ILS) erfolgt. "Wir wollten damals schon eine Zusatzmöglichkeit geben, Feuerwehrleute zu informieren neben den Funkmeldeempfängern (FME), entweder aus Redundanzgründen, zum Beispiel weil der Funkwecker nicht funktionierte, oder weil man sich in einem anderen Landkreis befunden hat und nicht alarmiert wurde", so Schulz. Deswegen sei man auf eine Zusatzalarmierung via SMS gekommen. Das gehört in Steinbach der Geschichte an.

Nach umfangreichen Recherchen ist man bei den Steinbacher Verantwortlichen auf das Alamos-System gestoßen, davon überzeugt und befindet sich damit auf dem neuesten Stand der Technik. "Das hat im Landkreis Kronach noch niemand", so Kommandant Schulz. Mit dem neuen System haben die Steinbacher Feuerwehrleute nun eine App auf ihrem Handy, die gegenüber der bisherigen SMS-Alarmierung noch viele weitere Vorteile bietet. Sobald die ILS die Feuerwehren in der Gemeinde Steinbach am Wald alarmiert, werden zeitgleich alle Einsatzdaten im Nachrichtenformat per Digitalfunk geschickt; der Steinbacher Server im Feuerwehrhaus verarbeitet diese und leitet sie per App an die Feuerwehrleute weiter. Diese werden umgehend über den Schadensfall informiert und geben Rückmeldung, ob sie zum Einsatz kommen können oder nicht. Das Geniale dabei: die Feuerwehrleute können, wenn sie nicht verfügbar sind, dies über die App mitteilen. So können die Führungskräfte in der Wehr optimal mit ihren Einsatzkräften vorausplanen und bei der Alarmierung sogar noch nachalarmieren, für den, wenn auch seltenen Fall, dass bereits zum Alarmierungszeitpunkt absehbar ist, dass die Zahl der Einsatzkräfte nicht ausreichen könnte, etwa bei Großbränden oder Ähnlichem. Auch die Feuerwehrleute können selbst einschätzen, ob sie, wenn sie weiter entfernt sind, überhaupt ausrücken müssen. Und sie werden detaillierter informiert als bisher, die akustischen Verständnisschwierigkeiten, die beim Funkwecker gelegentlich auftreten, gibt es auf dem Smartphone-Display nicht. "Früher hat man noch am Feuerwehrhaus auf Kameraden warten müssen, das entfällt jetzt, weil man als Verantwortlicher mit dem Betreten des Feuerwehrhauses durch die Infos, die man über die App aufs Tablet bekommt, genau weiß, mit wie vielen Feuerwehrleuten man rechnen kann", erläuterte Dirk Schulz, der das System vermittelt und installiert hat, die Vorzüge. Stellvertretender Kommandant Mathias Vetter stimmt ihm zu. Er freut sich über das neue System und ergänzt: "Zudem besteht die Möglichkeit, mittels eines speziellen Einsatzroutings die schnellste Strecke zur Einsatzstelle zu berechnen." So können Feuerwehrleute, die später eintreffen, punktgenau zur Unfall- oder Einsatzstelle gelotst werden. Drei Fahrzeuge der Steinbacher Wehr sind mit Tablets und der installierten Alamos-App ausgestattet.

Zeitnah sollen noch Monitore im Feuerwehrhaus und der Fahrzeughalle zur Visualisierung der Einsatz- und Rückmeldedaten installiert werden. Auch für Bürgermeister Thomas Löffler bietet die Zusatzalarmierung einen echten Mehrwert in der Alarmierungsstruktur und eine zusätzliche Motivation für die Feuerwehrleute. Deswegen mussten die Feuerwehrleute keine große Überzeugungsarbeit leisten. "Dadurch kann ich meine Ressource Feuerwehrpersonal effektiver nutzen, das hat ein großes Potenzial und gibt auch Sicherheit für den Einsatz", so Löffler.

Bilder