Ludwigsstadt Das Spatzennest erhält Zuwachs

Heike Schülein
Der Kindergarten Lauenhain wird generalsaniert und eine Krippen-Gruppe erweitert. Foto: Heike Schülein Quelle: Unbekannt

In Lauenhain soll der Kindergarten saniert und erweitert werden. Auch ins ehemalige Rathaus und in die alte Schule Lauenstein soll neues Leben einziehen.

 
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Ludwigsstadt - Mithilfe der Förderoffensive Nordostbayern möchte Ludwigsstadt die städtischen Gebäude am Anger 8 und 9 in Lauenstein aufwerten. Rund 1,6 Millionen Euro hat die Regierung für den Umbau des Gebäudekomplexes - bestehend aus dem ehemaligen Rathaus und der zuletzt als Kindergarten genutzten alten Schule - zum "Kultur- und Vereinshaus" bereitgestellt. Das Architekturbüro [lu:p] aus Grub am Forst erarbeitete für die Umgestaltung einen Planungsentwurf. Aufgrund der räumlichen Nähe und Bedeutung für die städtebauliche Wirkung wurde auch der Anbau an das Feuerwehrhaus mit einbezogen.

In der alten Schule sollen zwei Räume mit etwa 60 Quadratmetern für Vereinsnutzungen entstehen. Dafür wird der Gebäudeteil aus den 1960er Jahren abgerissen und der ältere Gebäudeteil ergänzt. Das ehemalige Rathaus wird saniert und für Wohnzwecke optimiert.

"Das wird eine ganz neue Aufenthaltsqualität", zeigte sich Bürgermeister Timo Ehrhardt (SPD) voller Vorfreude, als der Architekt Renee Lorenz dem Stadtrat die teilweise überarbeiteten Planungen vorstellte. Kritisch gesehen wurde bislang vor allem die tiefer gesetzte Feuerwehr-Garage. Für das barrierefrei errichtete Kultur- und Vereinshaus sind 40 Sitzplätze mit einer entsprechenden Anzahl von Tischen vorgesehen. Geplant ist ein Flachdach. Das Bestandsgebäude wird in der Substanz erhalten, nur durch den neuen Haupteingang ergänzt. Eventuell soll eine Holz-Verkleidung erfolgen. Die geschätzten Gesamtkosten für das "Wohnen im Rathaus" sowie das neue Kultur- und Vereinshaus liegen bei 1,9 Millionen Euro. Über die Förderoffensive sind 1,6 Millionen Euro förderfähige Kosten und eine Förderung von 90 Prozent eingeplant. Für das Feuerwehr-Gebäude gilt ein getrenntes Förderverfahren. Beginnen wird man 2021 mit dem Wohnhaus; das Kultur- und Vereinshaus soll 2022 folgen.

Ebenfalls Thema der letzten Bau- und Hauptausschuss-Sitzung war die Bedarfsanerkennung von Kinderbetreuungsplätzen sowie die Generalsanierung und Erweiterung des Kindergartens Lauenhain um eine Krippengruppe. Für einen zielgerichteten Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen war eine Bedarfsplanung anhand der Geburten- und Einwohnerzahlen für den Zeitraum ab 2021 erstellt worden. Im Ergebnis ist festzustellen, dass ohne Erweiterung des AWO-Kindergartens "Spatzennest" Lauenhain um eine Krippengruppe der Bedarf künftig nicht gedeckt wird, zumal das "Storchennest" schließt und die Nachfrage für eine Betreuung der unter Dreijährigen steigen wird. Neben einem Mehrbedarf an Krippenplätzen ergibt sich auch ein Mehrbedarf an Hortplätzen. Aktuell nutzen von den 94 Schülern 49 Kinder die Betreuung vor Schulbeginn bzw. nach Unterrichtsschluss. Der Bedarf wurde vom Gremium anerkannt.

Bereits bei der Ausschuss-Sitzung hatte das Architekturbüro Müller Architekten einen Entwurf für die Erweiterung der Lauenhainer Kita um eine Krippengruppe mit zwölf Plätzen vorgestellt. Die Planungen entsprechen den Anforderungen des Summenraumprogrammes. Der Architekt Julian Schmidt stellte dem Stadtrat die um die eingebrachten Verbesserungsvorschläge leicht überarbeiteten Planungen vor. Abgerückt war man von einem Flachdach. Realisiert werden soll stattdessen ein geneigtes Dach.

Die Krippe soll im Erdgeschoss entstehen, wo derzeit der Kiga untergebracht ist. Die Regelgruppe mit 25 Kindern wird im Obergeschoss untergebracht . Auch der Personalraum bzw. das Büro wird hier untergebracht. Das Dachgeschoss soll als Lagerraum belassen werden. An Gesamtkosten rechnet man mit 880 000 Euro. Die Fördermöglichkeiten - denkbar ist eine Förderung über FAG oder über ein Sonderprogramm - teilt die Regierung erst nach Vorlage des Antrags mit. Es kann von einem Fördersatz zwischen 75 bis 90 Prozent ausgegangen werden.

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