Kronach - Mehr als 60 Greenpeace-Aktivisten aus 14 Ländern sind in den Morgenstunden des 15. März 2014 auf das Gelände des französischen Atomkraftwerks (AKW) Fessenheim gelangt. Einige haben ein riesiges Banner an der Fassade von Reaktor 1 angebracht. "Die Zukunft ist erneuerbar. Stoppt Atomkraft" steht darauf. Die Aktivisten der Umweltorganisation protestieren gegen die aus ihrer Sicht verfehlte Energiepolitik in Europa. Fessenheim liegt unmittelbar hinter der deutschen Grenze. Das AKW befindet sich in einer der seismisch aktivsten Regionen Europas. Mit fast 40 Jahren Betriebslaufzeit ist es eines der ältesten in Europa. Mit dem Alter wachsen, so eine Studie der Umweltorganisation, Materialermüdung, Verschleiß und die damit verbundenen Gefahren. Käme es bei dem Fessenheimer Reaktor zu einem Unfall, würden nach Greenpeace-Berechnungen auch weite Teile Deutschlands radioaktiv verseucht werden. Die Überalterung von Atomkraftwerken sei kein singuläres Problem Frankreichs, so die Aktivisten, sondern betrifft ganz Europa: 66 der 151 europäischen AKW seien bereits älter als 30 Jahre. Der Protest am Fessenheimer AKW wird nach sechs Stunden von der Polizei beendet. 57 Greenpeace-Leute werden in Gewahrsam genommen. Unter ihnen Helmut Wesolek.