Pressig Die Mitte soll schöner werden

Karl-Heinz Hofmann
Durch die "Einfache Dorferneuerung in Förtschendorf mit Gestaltung der Ortsmitte" soll auch der Bereich um das Feuerwehrhaus und "alte Schule" (im Bild) saniert werden. Foto: Karl-Heinz Hofmann Quelle: Unbekannt

Die Planer stellten den Bürgern die Maßnahmen vor, die im Rahmen der "Einfachen Dorferneuerung" in Förtschendorf gefördert werden können. 590 000 Euro sind veranschlagt. Doch die Zeit drängt.

 
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Pressig - Rund 60 Bürger haben sich in der Schulturnhalle Pressig über die geplanten "Einfachen Dorferneuerung" für ihren Gemeindeteil Förtschendorf informiert. Dabei handelt es sich um die Gestaltung der Ortsmitte. Aus dem Auditorium kamen einige neue Anregungen und Vorschläge. Bürgermeister Stefan Heinlein freute sich über das große Interesse. Sein besonderer Gruß galt den beiden Referenten, der Planerin und Landschaftsarchitektin Susanne Augsten aus Naila und dem Projektleiter, Diplom-Ingenieur (FH) Werner Bauer vom Amt für Ländliche Entwicklung Bamberg (ALE).

"Mit dieser einmaligen Chance wollen wir, dass auch Förtschendorf lebens- und liebenswert bleibt und durch manche Verschönerung noch attraktiver wird, daher hat sich bereits das vorherige Marktgemeinderatsgremium einstimmig für die Planung der einfachen Dorferneuerung entschieden", erläuterte Heinlein eingangs der Veranstaltung und übergab das Wort zu detaillierten Ausführungen an die beiden Experten. "Ländliche Entwicklung ist gemeinsames Handeln für den gemeinsamen Erfolg der Menschen im ländlichen Raum. Die notwendigen Maßnahmen erarbeiten wir im Dialog mit Gemeinden, Bürgern und Landwirten und setzen sie um", führte Bauer als Prämisse für die Vorgehensweise an. Er informierte über den Unterschied der "Dorferneuerung", wie sie derzeit im Gemeindeteil Friedersdorf läuft, und der in Förtschendorf geplanten "Einfachen Dorferneuerung". Die "Einfache Dorferneuerung" beschränke sich demnach in der Regel auf ein Dorf mit geringem Maßnah-menumfang und das Amt für Ländliche Entwicklung Oberfranken setze das Fördergebiet fest. Dies würde sich in Förtschendorf auf den Bereich um das Feuerwehrhaus, der alten Schule bis hinauf zum Ehrenmal mit dem Steg, der über die Haßlach zur B 85 und dem nördlichen Teil des Dorfes führt, erstrecken. "Unsere Dörfer mit ihren lebendigen Ortsmitten sind das Herz und Gesicht des ländlichen Raums. Doch durch den Wunsch nach modernem Wohnraum und rationellen Wirtschaftsbedingungen entwickelten sich viele Dörfer nur noch im Außenbereich", so Werner Bauer. Zudem bedinge der sehr starke demografische Wandel im ländlichen Raum immer häufiger Gebäudeleerstände. Daher laute der Grundsatz "Innenentwicklung vor Außenentwicklung". Derzeit dürfe Förtschendorf noch mit einer Förderung von bis zu 90 Prozent der zuschussfähigen Kosten rechnen. Allerdings betont Bauer, dass die nächste Eingabefrist im Oktober dieses Jahres abläuft. "Was danach wird, weiß man nicht", so der Experte.

Bürgermeister Stefan Heinlein konnte einige Anregungen und neue Vorschläge aus dem Auditorium notieren. Diese will er in der nächsten Marktgemeinderatssitzung dem Gremium präsentieren.

Er verwies darauf, dass der Marktgemeinderat bereits am 27. Oktober 2015, also fast vor fünf Jahren, einstimmig die Verwaltung beauftragte, die Einfache Dorferneuerung für Förtschendorf zu beantragen. Ferner fand zu diesem Thema am 2. Dezember 2015 eine Bürgerbeteiligung im Gasthaus "Zur Post" in Förtschendorf statt. Ab diesem Zeitpunkt gab es auch mehrere Gespräche vor Ort, um die einfache Dorferneuerung voranzubringen. Am 10. September 2018 wurde vom Gremium der Planentwurf beschlossen mit einer Kostenschätzung von 590 000 Euro, worauf am 23. September 2019 die Landschaftsarchitektin Susanne Augsten mit der Planung beauftragt wurde.

Nach seiner Amtsübernahme sei es ihm ein Herzensanliegen gewesen, die begonnene "Einfache Dorferneuerung" weiter voranzubringen, so der Bürgermeister. Am veröffentlichten Planentwurf habe man bis kurz vor der Bürgerinformation mit Hochdruck gearbeitet, informierte er. Man werde das Marktgemeinderatsgremium in der nächsten Sitzung informieren und das weitere Vorgehen durchsprechen. Ziel sei es weiterhin, den fertigen Planentwurf beim Amt möglichst noch vor Ablauf der Frist für eine bestmögliche Förderung einzureichen, um die in Aussicht gestellte Bezuschussung zu sichern. Im Planentwurf von Susanne Augsten wurden die vorangegangenen Überlegungen eingezeichnet. Die Gestaltung des Veranstaltungsbereichs um die "rote Schule", die Sanierung des Fußgängersteges zur B 85, gegebenenfalls eine Kneippanlage zu errichten und die Aufenthaltsqualität im gesamten Sanierungsbereich für alle Generationen zu erhöhen, waren die Kernaussagen der Architektin.

Werner Bauer wies darauf hin, dass bei der Einfachen Dorferneuerung der Gemeinderat entscheide und nicht, wie bei einer Dorferneuerung erforderlich, eine gegründete Teilnehmergemeinschaft der Verfahrensträger sei. In vertrauensvoller und lösungsorientierter Zusammenarbeit wolle man, so Bürgermeister Heinlein, mit Verwaltung und dem Marktgemeinderat die "Einfache Dorferneuerung" in Förtschendorf gut voranbringen.

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