Der Bauantrag wurde bereits 2018 eingereicht und die Baugenehmigung 2019 erteilt. Nach dem Abbruch des früheren Küchentraktes und des Festsaals im vergangenen Jahr kehrte aber zunächst Ruhe auf die Baustelle ein. "Erst nach dem Rückbau konnten wir Erkenntnisse für die Ausführungsplanung gewinnen, um diese überhaupt weiterführen zu können. So mussten wir einerseits feststellen, dass die Gründung der Nachbargebäude unser ursprüngliches Baukonzept nicht zugelassen hätte. Andererseits stellte sich aber auch viel mehr Bausubstanz vom Altbau als erhaltbar heraus", erklärte Florian Kirfel, der in der Arge die Planung verantwortet. Weil das Gebäude mehrfach abgebrannt und wieder aufgebaut worden sei, habe man die Wände daraufhin kreuz und quer gebaut; mit Verstrickungen zu den Nachbargebäuden. Nach Vervollständigung der Ausführungsplanung ging es an die Ausschreibung der Baumeisterarbeiten, allerdings mit einem ernüchternden Ergebnis; lagen doch die Kosten fast dreimal so hoch wie die Kostenschätzung. Im Frühjahr 2020 wurde noch einmal die Ausschreibung für die Rohbauarbeiten aufgehoben und die Planung für das Untergeschoss vereinfacht. "Die kleinen Einbußen beim Nutzungskomfort kann man gut verschmerzen", verdeutlichte Kirfel. Das Ergebnis lag dieses Mal im Rahmen. Ein Teil der Arbeiten wurde an die Firma Dechant aus Weismain vergeben. Die Firma hat zwischenzeitlich die Baustelleneinrichtung vorgenommen und mit den Arbeiten begonnen.
Arge-Bauleiterin Anke Geller rechnet mit einem Abschluss der Rohbauarbeiten bis zum Frühjahr 2021. Im Frühsommer 2021 werden die vorgefertigten Holzbauteile montiert, Dächer gedeckt und Fenster eingebaut, sodass man im Spätsommer ein geschlossenes Gebäude habe. Im Winter 2021/22 will man die Innenausbauten fertig stellen. Das neue Quartierzentrum soll im Sommer 2022 in Betrieb gehen. "Ein ambitioniertes, aber machbares Ziel", so Geller. Die Baukosten schätzt man auf 5,2 Millionen Euro. Insgesamt werden 1470 Quadratmeter Nutzfläche geschaffen. Darin enthalten sind ein Gasthaus mit 75 Sitzplätzen im Innenraum, elf Gästezimmer, darunter fünf Doppelzimmer, ein Saal für bis zu 70 Personen und ein Außenbereich. Im benachbarten ehemaligen Löfflerhaus entstehen ein Infoladen und Büroräume. Das Vorhaben wird durch die Förderoffensive Nordostbayern unterstützt. "Der Stadt allein wäre die Umsetzung nicht möglich gewesen", sagte der Bürgermeister.
Das Projekt "Schwarzes Kreuz" sei nicht nur eine reine Baumaßnahme. "Der mindestens genauso wichtige Teil besteht darin, das Gebäude mit Leben zu erfüllen und den angedachten Zweck entsprechend umzusetzen", erklärte Jakob. Deshalb beschäftige sich der Stadtrat bereits jetzt mit einem Betreiberkonzept und der Pächtersuche. Erste Gespräche wurden in diesem Zusammenhang bereits geführt.