Tschirn Dreschen wie zu Omas Zeiten

Michael Wunder
Die alte Dreschmaschine der Firma Mengele aus Günzburg wurde von den Schlepperfreunden aus Tschirn in Gang gesetzt und soll beim Schleppertreffen im kommenden Jahr der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Foto: Michael Wunder

Die Schlepperfreunde im Landkreis trifft es heuer, wie so viele andere, auch: Das traditionelle Treffen fällt wegen der Pandemie aus. Aber auch ohne dieses hat man genug zu tun.

 
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Tschirn - Das traditionelle Schleppertreffen, immer am letzten Wochenende im August, fällt heuer coronabedingt aus. Die Schlepperfreunde sind aber trotzdem aktiv und haben in dieser "vereinsmäßig ruhigen Zeit" eine Dreschmaschine zum Leben erweckt. Wie Vorsitzender Peter Klinger beim Testlauf in der Scheune von Stefan Hofmann sagte, sei das gute alte Stück aus den 50er Jahren. Mitglied Johannes Letsch hat es von einem Bekannten aus Roßlach, bei dem es seit vielen Jahren nicht genutzt in der Scheune stand, organisiert.

"Die Maschine ist zum Wegschmeißen viel zu schade", sagte Peter Klinger, der Vorsitzende der Schlepperfreunde Tschirn. Wie er weiter ausführte, hat die Familie Hilk das Gerät in den 50er Jahren im Neuzustand erworben, wenig später kamen die Mähdrescher auf und man konnte auf die Maschine in Holzbauweise verzichten. Seitdem steht es nur in der Scheune rum. Die Schlepperfreunde haben das Geschenk gerne angenommen und machen es wieder gangbar. So wurden die beweglichen Teile wieder in Gang gesetzt und der Antriebsriemen durch einen ebenfalls gebrauchten ersetzt. Michael Renk hatte zum Probelauf einen Riemenantrieb an seinen Traktor gebaut. Um die richtige Drehrichtung zu gewährleisten, musste dazu improvisiert werden.

Die auf Rädern stehende und fahrbare Maschine muss dabei standfest sein. Der Vereinsvorstand war sich einig, dass es schon mal ein gutes Zeichen ist, dass sich alles dreht. Das Feintuning braucht sicher noch etwas Zeit, aber man ist zuversichtlich, dass man auch dies noch hinbekommt. Wichtigstes Bauteil ist im Inneren die "Dreschwelle", welche optimal ausgerichtet sein muss. Zu viel Spiel bedeutet, dass man die Körner nicht aus dem gemähten Getreide bekommt und es im "Stroh" hängen bleibt. Ist im Gegenteil die Welle zu straff eingestellt kommt es zu lauten Geräuschen und es geht auf das Material der Maschine.

Wie sich beim Probelauf auch herausstellte, sollte das mit der Hand gemähte Getreide am besten trocken sein. Dann ist auch die Sortierung der Getreidequalität am ehesten gewährleistet. Die drei mit Schnellspannern am hinteren Teil der Maschine befestigten Säcke fangen die Körner, sortiert nach Größe und Qualität, dann am besten auf. Beim Schleppertreffen im kommenden Jahr soll es für die Öffentlichkeit eine Vorführung der alten Dreschmaschine geben. Bis dahin werden die Hobbybastler sicher auch noch einiges eingestellt und die Maschine in einen funktionstüchtigen Zustand versetzt haben.

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