Ehemann Klaus Birkner, Diplomingenieur Maschinenbau Konstruktion und Diplomökonom, seine Frau ist Studienrätin, bereitet es große Freude, wenn ein wesentlicher Anteil des täglichen Lebensmittelbedarfs aus eigener Produktion stammt. Er geht ins Detail der Bodenkunde und erklärt: "Terra Preta, eine von uns selbst hergestellte Komposterde mit hohem Kohlenstoffgehalt, trägt wesentlich zu einer üppigen Ernte bei, da sie sehr große Mengen an Stickstoff und Phosphor speichern kann. Somit bietet diese Erde unseren Pflanzen eine nachhaltige, ausgezeichnete Versorgung und verhindert ein Auswaschen der Nährstoffe ins Grundwasser." Für die Wasserversorgung des Gartens stünden vier Regenwasserzisternen und ein historischer, acht Meter tiefer, gemauerter Brunnen zur Verfügung. Besondere Wildspezialitäten, wie Rehschinken oder Beef Jerky werden mit Hilfe eines Räucherofens und eines Dörrautomaten hergestellt.
"Bei der Verwertung von Wildbret ist es uns wichtig, möglichst keine Abfälle entstehen zu lassen. Die für den menschlichen Verzehr weniger geeigneten Teile werden getrocknet und stellen äußerst beliebte Leckerlis für Hunde dar."
Familie Birkner sieht ihren Garten als Ökosystem, das eine hohe Artenvielfalt bezüglich Flora und Fauna aufweist. Um dies zu gewährleisten, werden auch Teilflächen als Magerwiesen gepflegt. Blumen, Kräuter und Gräser können sich dort aussamen und vermehren. "Wir achten auch darauf, dass abgeblühte Stauden bis zum Frühjahr stehenbleiben. Eine beachtenswerte Insektenvielfalt und ein hohes Aufkommen an Wildbienen sind aber sicherlich auch auf die in unserem Garten vorhandene Benjeshecke und auf das ökologisch wertvolle Totholz zurückzuführen", ist sich Birkner sicher. In Ritzen und Höhlen abgestorbener Bäume und Holundersträucher können Käfer und Vögel Unterschlupf finden.
"Mit Beginn der Dämmerung wechseln Fledermäuse von den nahe gelegenen Felsenkellerquartieren in unseren Garten. Wir erfreuen uns an dem Anblick von Bunt- und Grünspecht, Distelfink, Wacholderdrossel, Star, Gartenrotschwanz oder Kleiber. Sie fühlen sich in unserem Biotop offensichtlich sehr wohl, da sie hier ein breites Spektrum an Futterquellen und Nistgelegenheiten vorfinden", so die Birkners. Alljährlich sind sieben selbst gefertigte Vogelhäuser belegt, viele weitere Nester werden beispielsweise im Efeu, im Nussbaum oder auch in der Esskastanie gebaut. In der Scheune befinden sich zudem zwei Eulenkästen, die aber nicht nur die Eulen nutzen, sondern auch die Turmfalken alljährlich im Frühjahr als potenzielle Brutstätte in Augenschein nehmen. Sogar Eichhörnchen haben schon darin ihren Kobel gebaut.
"Als Waldbesitzer und Jäger sind wir Anhänger der Wald-und-Wild-Fraktion. Wir wollen im Sinne der Hege für das Wild auch unseren Wald als Lebensraum mit viel Äsung und hoher Biodiversität attraktiv gestalten. Wildreduktion kann nicht die für den Klimawandel erforderliche waldbauliche Kompetenz ersetzen. Die Verwendung von Produkten aus Privatwald und Garten stellen einen Beitrag zum nachhaltigen Wirtschaften ohne Transport- und Verpackungskosten und zu einer sehr hochwertigen Ernährung ohne schädliche Zusatzstoffe dar", informiert Klaus Birkner.
Sohn Victor, der in Bayreuth momentan Engineering Science studiert, tritt als großer Naturliebhaber voll in die Fußstapfen der Eltern. Ganz bewusst entschied er sich daher für eine Wohngemeinschaft auf einem alten Rittergut, auf dem unter anderem ein Obstgarten, Beete und ein Gewächshaus vorhanden sind. Zudem halten seine Mitbewohner und er Hühner, die täglich frische Eier liefern. Als jüngstes Projekt habe er mit einer Mitbewohnerin Küken aufgezogen, die sie gerade mit den erwachsenen Hühnern vergesellschaften.