Risse, Furchen, Winkel, historisches Mauerwerk und satte Blütenpracht - was Gerd Kanz in seinen Bildskulpturen festhält, das findet sich auch in seinem Zuhause. Gemeinsam mit seiner Frau wohnt er in der historischen Brauerei von Untermerzbach. Vor fast 20 Jahren hat er das seinerzeit völlig marode Gebäude erworben und größtenteils eigenhändig renoviert. Geschaffen hat er hier einen ganz besonderen Ort zum Leben und zum kreativen Arbeiten - und eines der schönsten, naturnahen Gartenparadiese der Region. Hier hat er den Raum, den er braucht, um seine Bilder und Skulpturen werden zu lassen. In einem großzügigen Nebengebäude hat er eine Art Galerie eingerichtet. Umgeben von üppigem Grün kommen in dem schroffen, historischen Gemäuer seine Arbeiten besonders gut zur Geltung. Draußen, unter einer riesigen Pergola, hält er im Sommer Malkurse ab. "Maler sind gewissermaßen Gärtner im philosophischen Raum", resümiert Kanz. "Maler und Gärtner graben den Boden um und erkunden dessen Beschaffenheit, ehe sie etwas ganz Bestimmtes hineinpflanzen - immer in der Hoffnung, es möge gerade dort gut gedeihen. Manchmal pflanze ich Fragen und manchmal wächst daraus eine Antwort. Ich male und pflanze und staune über das Wachsen der Dinge."
Ein unbestimmter Zauber liegt hier über der alten Brauerei im Itzgrund. Und Gerd Kanz wirkt tatsächlich wie ein stiller Magier, ganz bei sich, ganz im Augenblick versunken, wenn er alleine in seinem Atelier steht, auf seiner "Insel", umgeben von den riesigen, farbigen Bildskulpturen. Seine Kunst ist eine Liebeserklärung an die Natur, an das Leben und an die Schönheit, die der Schöpfung innewohnt.