Judenbach Ein Raum für die Kunst

Karl-Heinz Hofmann
Erika Eckardt aus Heinersdorf hat auch ihren Heimatort mit künstlerischer Kreativität und Farbgestaltung dargestellt. Der Vorsitzende der Stiftung Judenbach, Albrecht Morgenroth, führte durch die Ausstellung. Fotos: Karl-Heinz Hofmann Quelle: Unbekannt

Die Stiftung Judenbach betreibt seit 2017 ein multifunktionales Zentrum. Eine Ausstellung zeigt, was dort noch alles möglich ist.

 
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Judenbach/Heinersdorf - Die "Stiftung Judenbach" macht mit einer Kunst-Ausstellung auf sich aufmerksam. Hinter dem Titel "Kunst hoch 3" verbergen sich Exponate von drei heimischen Künstlern. Sowohl Judenbach wie auch die beiden Wohnorte der drei ausstellenden Künstler, Heinersdorf und Jagdshof, gehören zur thüringischen Gemeinde Föritztal, die im Jahr 2018 durch Fusion aus 19 Gemeindeteilen gegründet wurde. Unmittelbar grenzt sie an die Gemeinden Stockheim, Pressig und Tettau im Landkreis Kronach und in Teilen auch an Gemeinden im Landkreis Coburg an.

Die Ausstellung geht auf eine Initiative des Vorsitzenden der Stiftung Judenbach, Albrecht Morgenroth, Bürgermeister von Judenbach von 1990 bis 2018, zurück. Bei der Vorstellung der Werke informierte Morgenroth zunächst auch über die Entstehung der Stiftung Judenbach mit seinem weiträumigen Gebäudekomplex: Am 5. April 2017 wurde demnach der Traum von der Stiftung Judenbach und der Eröffnung eines multifunktionalen Zentrums in der kleinen Thüringer Gemeinde im Landkreis Sonneberg wahr. In einer fast dreijährigen Bauzeit, 2012 bis 2014, wurde aus einer Industriebrache ein Kulturtreff, der sich schon von der architektonischen Gestaltung als Besonderheit von der bestehenden Ortsarchitektur abhebe. Die Stiftung Judenbach sei aus der Idee entstanden, dem vielseitigen Judenbacher Künstler, Ali Kurt Baumgarten (1914- 2009), ein eigenes Museum zu widmen, so Morgenroth. "Das Erbe seiner vielseitigen Werke rechtfertigte eine Dauerausstellung als bleibendes Denkmal für den großen Sohn des Ortes!"

Die Stiftung beherbergt derzeit das Ali Kurt Baumgarten Museum und die Sammlung Weidner, mechanische Spielzeuge. "Das Haus, das an der alten Heeres- und Handelsstraße Nürnberg-Leipzig liegt, dient als Zeugnis von der seit dem 15. Jahrhundert begründeten Spielzeugtradition des beschaulichen Dorfes. Wir haben ständig am Nutzungskonzept gearbeitet und neue Ideen aufgenommen", erläuterte dann auch der Vorsitzende.

Die Stiftung Judenbach ist seit 2018 Nebenstelle der Volkshochschule (VHS) und bietet unter anderem kreative Kurse für Kinder, Schüler und Erwachsene an. Ergänzt wird das Angebot des barrierefrei zugänglichen Hauses durch ein Museumscafé mit Shop, sanitäre Anlagen, die Wanderer und Radsportler auch zum Duschen einladen und einen Indoorspielplatz.

Nun ging ein weiterer, lang gehegter Wunsch und eine Herzensangelegenheit des Vorsitzenden Morgenroth und dessen Ehefrau Heidrun in Erfüllung. Schon länger wollten sie das schöne Gebäude und die weiträumige Halle auch als Plattform für heimische Künstler genutzt wissen. Wer Lust hat seine Exponate einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen, dem wird die Halle zur Verfügung gestellt. Den Anfang hierzu machten die drei Künstler.

Bei einem Rundgang stellte Morgenroth deren breit gefächerte Werke vor. Elsbeth Schindhelm (1928 bis 2019) widmete sich der Kreidemalerei, Aquarell, Acryl, Dispersions- und Ölfarbengemälden. Erika Eckardt aus Heinersdorf lädt zur Betrachtung von Acryl- Aquarell und Seidenmalerei ein, zeigt aber auch künstlerische Textilgestaltung, Applikationen, Webtechnik, Collagen, Wachsbatik, Siebdruck, Strichzeichnungen und Typografie. Der im Jahr 2001, im Alter von 67 Jahren verstorbene Diplom-Kunstmaler und Grafiker fertigte Holzschnitte, Zeichnungen, Ölgemälde, Aquarelle, Porträts und Landschaftsgemälde.

Die Gemeinschaftsausstellung "Kunst hoch 3" ist bis 13. September jeweils freitags bis sonntags von 13 Uhr bis 17 Uhr in der Großen Halle geöffnet. Der Eintritt kostet zwei Euro. hof

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