Das Stück spielt in einem Gefängnis in Argentinien, mit zwei Häftlingen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Einerseits ein zarter Homosexueller (Andreas Gräbe), andererseits ein revolutionärer Kämpfer (Bernd Berleb). Gespielt wird auf einem Podest in der Mitte des Raums. Die Zelle habe keine sichtbaren Wände. Letztere bildeten quasi die Zuschauer, die um das Podest herumsitzen, sagt Dechant-Sundby: "Dadurch entsteht ein sehr intimes Gefühl." Untermalt wird die Aufführung durch Cello-Livemusik. Während das Stück selbst fertig sei, müsse man noch an der Musik feilen, was voraussichtlich eine Woche Probezeit in Anspruch nehme.
Laut Andreas Gräbe, dem Kronacher Publikum bereits von den Rosenberg-Festspielen bekannt, geht man in dieser Saison neue Wege. Surreale Zeiten wie diese erforderten, Bestehendes zu überdenken und sich anders zu positionieren, sagte er. Er und sein Schauspiel-Kollege könnten deshalb so eng zusammenarbeiten, da sie in einem Haushalt leben.
Für den Bestuhlungsplan ist Philip Kober vom Tourismus- und Veranstaltungsbetrieb der Stadt verantwortlich. Das Bühnenpodest werde schräg gestellt, erklärte er. Der Bestuhlungskreis bestehe aus zwei Reihen mit Plätzen für 30 Personen. Im Historischen Rathaussaal gebe es eine Belüftungsanlage. Unterstützung erhalte man an den Abenden von Ida Ricupero und Rosi Ross.
"Die Kunst ist eine Tochter der Freiheit" - dieses Zitat von Friedrich Schiller treffe die aktuelle Situation, sagte Bürgermeisterin Angela Hofmann. Zu dieser Freiheit im Kopf trage insbesondere die Kunst bei, da das Leben immer noch mit vielen Einschränkungen verbunden sei.