"Historische Grenzsteine zeigen bis in unsere Tage die Entwicklung und den Verlauf alter Grenzen auf", verdeutlichte Heimatforscher Martin Weber in seinem historischen Überblick. 1513 hätten die Landesherren, der sächsische Kurfürst sowie der Bischof von Bamberg, ihre Räte beauftragt, die Grenzstreitigkeiten zwischen Lehesten und Teuschnitz durch einen Vertrag zu beenden. In einem Vertrag habe man festgelegt, das Gebiet mit 20 großen Wappensteinen zu vermarken.
Grenzsteine seien bereits aus dem Mittelalter bekannt. Das Gebiet zwischen Thüringer- und Frankenwald sei, wie aus frühen urkundlichen Zeugnissen hervorgeht, schon jahrhundertelang Grenzraum gewesen. Die erste Grenzbeschreibung, die dieses Gebiet streifte, stammt aus dem Jahr 1072. In ihr wird der Umfang des 1071 gegründeten Klosters Saalfeld in recht vagen Angaben beschrieben. Eine spätere Grenzbeschreibung von 1294, die anlässlich eines Streits jenes Klosters mit dem Kloster Langheim entstand, enthält genauere Details. 200 Jahre später gab es um diesen Wald wiederum Streit. Um den Zwist zu beenden, beauftragten die Landesfürsten Friedrich III., der Weise, und Johann I., der Beständige, Herzöge und nacheinander auch Kurfürsten von Sachsen, sowie der Bischof von Bamberg, Georg III., Schenk von Limpurg, ihre Räte mit Verhandlungen. In dem am Samstag nach St. Bartholomäus 1513 in Lehesten zweifach angefertigten Vertrag zwischen dem Kurfürstentum Sachsen und dem Hochstift Bamberg wird die Teilung des strittigen Waldgebietes vereinbart und die Vermarkung mit den Wappensteinen festgelegt.
"Wenn es nach der Wiedervereinigung hieß, die Grenze sei weg, dann ist das in meinen Augen Quatsch. Richtig ist vielmehr, dass die unmenschlichen Sperranlagen an der Grenze - Gott sei es gedankt - weg sind", betonte Martin Weber, dass eindeutige Grenzen für eine gute Nachbarschaft notwendig seien. Der Begriff "Grenze" müsse neu gewertet werden - weg von dem trennenden Charakter hin zu notwendigen Grenzziehungen, um Eigentumsverhältnisse darzustellen. Dankenswerterweise habe die Grenzkommission bestimmt, dass die mit Wappen versehenen Steine erhalten bleiben.
Die Grenzsteine seien auch eine Mahnung, Geschichte in Gegenwart und Zukunft lebendig zu halten, sagte Weber. Gerade der Dreiherrenstein solle die Menschen zu Nachdenken bringen, an welch wichtigem Ort sie sich befinden, und an welchem - "bambergischen", "brandenburgischen" oder "sächsischen" - Teil des Ortes sie ihre Brotzeit einnehmen. Mit eben einer solchen Brotzeit wurde der kleine Festakt beschlossen.