Kronach Eine Förderung über Fassaden hinaus

Der Landkreis will bei Baumaßnahmen künftig stärker auf den Baustoff Holz setzen. Ein Beispiel hierfür ist bereits die Fassadenverkleidung des Feuerwehrzentrums. Foto:LRA Kronach Quelle: Unbekannt

Der Landkreis Kronach will bei Baumaßnahmen künftig vermehrt auf Holz vertrauen. Damit will man Impulse für die heimische Forst- und Landwirtschaft setzen.

 
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Kronach - Der Landkreis Kronach will mit seinen Kommunen eine regionale Holzbauinitiative starten und bei öffentlichen Baumaßnahmen verstärkt auf den Rohstoff Holz setzen. Wie Landrat Klaus Löffler in einer Zusammenkunft mit allen Bürgermeistern verdeutlichte, gehe es einerseits darum, die Symbiose aus den im Landkreis vorhandenen Werkstoffen Holz, Schiefer und Glas abzubilden. Andererseits soll der heimischen Forst- und Landwirtschaft ein wichtiger Impuls für die Zukunft gegeben werden.

Alexander Schulze vom Centralen Agrar-Rohstoff Marketing- und Energie-Netzwerk (C.A.R.M.E.N.) warb in einem Vortrag dafür, den Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen im Allgemeinen und von Holz im Besonderen im Landkreis Kronach zu forcieren: "Aber nicht der Sache und der Ideologie willen, sondern es muss unter Berücksichtigung ökonomischer und ökologischer Sinnhaftigkeit in den Gesamtkontext passen." Schulze zeigte auf, in welch vielfältiger Weise Holz als Werkstoff genutzt werden kann. So werde gerade die Einsatzmöglichkeit von Holz in Verbindung mit Metall als Dämmstoff oder als Leichtbauplatte erforscht. Aber auch im Bereich der Kosmetik findet Holz durch das Extrahieren von Cellulose Anwendung. "Holz hat viele Gesichter", betonte Schulze, der dafür kämpft, die Faszination für diesen Werkstoff in die Bevölkerung hineinzutragen: "Da müssen wir hin."

Der Referent hob neben der Vielfältigkeit des Holzes als Werkstoff auch dessen positive Eigenschaften unter den Gesichtspunkten Ökologie, Ökonomie und Soziales hervor. Im Holz werde Kohlenstoffdioxid gespeichert - auch dann noch, wenn es als Werkstoff verbaut werde. "Das ist ein Megaargument für Holz. Wir nehmen dadurch Kohlenstoffdioxid aus der Umwelt raus und lassen den Wald für uns arbeiten", betonte Schulze positive Umwelteigenschaften.

Ökonomisch gesehen, sprach er mit Blick auf die heimischen Unternehmer von einer regionalen Wertschöpfungskette: "Jeder Euro ist fest gewordene Wirtschaftsförderung. Die Ökologie findet hier vor Ort statt." Nicht zuletzt ging er auf die positive Wirkung von Holz auf die Gesundheit ein: "Holz hat eine messbar entspannende Wirkung. Es gibt weltweit keine einzige Studie über negative Wirkungen von Holz."

Mit diesem Thema rennt Schulze bei Landrat Klaus Löffler offene Türen ein. "Wir haben eine sehr schöne Natur und starke Unternehmen. Unser Landkreis lebt Ökologie und Ökonomie", sagte Löffler. Dazu passe auch der Dreiklang aus Umwelt, Klimaschutz und Nachhaltigkeit, dem sich der Landkreis verschrieben habe. Auch deshalb wolle man künftig bei Baumaßnahmen stärker auf Holzbauweise setzen. Ein erstes Signal hat man bereits bei der Fassadengestaltung des Volkshochschulgebäudes gesetzt, erklärte der Landrat. Mit der Sanierung und Erweiterung des Kreisbauhofes soll der nächste Schritt erfolgen.

Landrat Löffler appellierte an die Bürgermeister im Landkreis, diese Impulse in ihre Planungen innerhalb ihrer Kommunen mit aufzunehmen. Um dieses Thema weiter zu vertiefen, will der Landkreis Kronach ab dem nächsten Frühjahr Veranstaltungen anbieten unter dem Motto: "Mit Holz bauen. Zukunft aktiv gestalten." lra

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