Wilhelmsthal Eine Lehrerin wie ein Edelstein

Heike Schülein
An der Grundschule Wilhelmsthal wurde die Förderlehrerin Gudrun Vornhof-Gabeli (Mitte) offiziell verabschiedet. Herzliche Worte des Dankes gab es von (von links) Schulleiterin Petra Scherbel, stellvertretender Schulleiterin Astrid Staub, Pfarrer Sven Raube, Schulrätin Kerstin Zapf, 2. Bürgermeister Gerhard Eidelloth und Elternbeirats-Vorsitzender Christin Neder-Brown. Foto: Heike Schülein Quelle: Unbekannt

Es ist eine Karriere mit Seltenheitswert: 42 Jahre hat Gudrun Vornhof-Gabeli Wilhelmsthaler Kinder gefördert. Nun geht sie in den Ruhestand. Es war ein emotionaler Abschied.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Wilhelmsthal - Mit der Verabschiedung von Gudrun Vornhof-Gabeli verliert die Grundschule Wilhelmsthal ein Stück Herzblut. 42 Jahre lang hat die in Waizendorf (Landkreis Kulmbach) beheimatete Förderlehrerin an der Einrichtung gewirkt. Ende März ging sie in den Ruhestand. Nun wurde sie offiziell verabschiedet.

"Ein wahrer Schatz verlässt die Schule", bedauerte Schulleiterin Petra Scherbel, die das Wirken der scheidenden Förderlehrerin mit Edelsteinen verglich. Gudrun Vornhof-Gabeli sei eine Lehrerin mit Leib und Seele, die Lehrern, Schülern und Kollegen viel Wertvolles mitgegeben habe. Als Ansprechpartnerin und erste Kontaktperson habe sie stets ein offenes Ohr für die Belange von Lehrern, Schülern und Eltern gehabt.

Auch die Kinder der Offenen Ganztagsschule ließen die allseits beliebte Lehrerin nur sehr ungerne ziehen. Mit dem Lied "Pädagogin aus Passion" erinnerten sich fünf von ihnen daran, wie es war, als sie den ersten Tag aufgeregt im Klassenraum standen. Im Anschluss an ihren Vortrag gab die nunmehrige Pensionistin einen kleinen Einblick in ihre ehemalige Tätigkeit an der Schule; stellte sie doch den drei Jungen und den beiden Mädchen einige Mathematikaufgaben, die diese wie "aus der Pistole geschossen" beantworten konnten. Natürlich wurden sie hierfür - wie alle Kinder nach jeder Förderstunde, in der sie gut mitgemacht hatten - entsprechend mit einer kleinen Nascherei belohnt.

Von einem besonderen Moment und einer großen Ehre, die Verabschiedung vornehmen zu dürfen, sprach Schulrätin Kerstin Zapf in ihrer sehr persönlich gehaltenen Laudatio. Über 40 Jahre Unterricht und Förderung - eine solche Zeit schafften nur die Wenigsten. "Dies verdient Wertschätzung, Hochachtung und Dank", verdeutlichte sie. Einzigartig sei auch, einen gesamten Schuldienst nur an einer einzigen Einrichtung - der Grundschule Wilhelmsthal, vormals Kronachtal-Schule - geleistet zu haben. Dieser sei sie seit 1979, nach Ablegen ihrer zweiten Prüfung zur "pädagogischen Assistentin", bis zur Pensionierung treu geblieben. In diesem langen Zeitraum sei sie täglich von Trebgast ins Kronachtal gefahren.

Herzliche Worte des Abschieds fanden auch Wilhelmsthals 2. Bürgermeister Gerhard Eidelloth sowie Pfarrer Sven Raube. Namens des Elternbeirats gratulierten die Vorsitzende Christin Neder-Brown sowie seitens der Offenen Ganztagsschule Diana Bülling. Neben warmen Worten durfte sich die nunmehrige Pensionistin auch über schöne Geschenke freuen, darunter auch einen großen Hortensien-Strauch. Dieser dürfte einen Ehrenplatz in ihrem 2000 Quadratmeter großen Garten finden, für den sie nun mehr Zeit hat.

"Es hat Spaß gemacht. Ich habe keinen einzigen Tag bereut. Die Schule war meine zweite Heimat. Wenn ich hierher gefahren bin, dann war das wie nach Hause kommen", bekundete Gudrun Vornhof-Gabeli. Genauso sei es ihr auch mit den Kindern und Kollegen ergangen, mit denen sie immer sehr gut zurecht gekommen sei. Ein solches Kollegium finde man fast nie. Sichtlich gerührt bedankte sie sich für die ihr entgegengebrachte Wertschätzung. Sie gehe mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Gerne werde sie an der Schule bei Festen und dergleichen wieder vorbeischauen, denn "Das Auto kennt den Weg!".

Bilder