Kronach Frischer Wind im Dekanat

Heike Schülein
Bei der Dekanatssynode stellten sich das neue Dekans-Ehepaar Ulrike Schorn und Markus Müller (Zweite und Dritter von links) sowie der neue Gemeindediakon Matthias Bär (Dritter von rechts) vor. Über die Neubesetzung freuen sich auch stellvertretende Dekanin Kristine Wachter (rechts) sowie die Präsidiumsmitglieder Horst Moser (Zweiter von rechts) und Thomas Rebhan (links). Foto: Heike Schülein Quelle: Unbekannt

In ihrem Jahresbericht spricht Kristine Wachter von zahlreichen Veränderungen. Corona führe zu großen Einschränkungen, aber auch zu kreativen Ideen.

 
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Kronach - Reichlich Neues ergab sich im evangelisch-lutherischen Dekanat Kronach-Ludwigsstadt seit der letzten Dekanatssynode vor einem Jahr. Eine Zeit, in der vieles gemeinsam angepackt wurde und gut gelang. Große Veränderungen ergaben sich vor allem bei den Personalien, worauf dann auch stellvertretende Dekanin Kristine Wachter den Fokus ihres Jahresberichts legte.

"Dekanin Dorothea Richter ging schneller in den Ruhestand als erwartet", erinnerte Wachter an die ganz im Zeichen des Abschieds gestandene Dekanatssynode 2019. Seitdem oblagen ihr sowie dem Dekanatsausschuss die Geschäfte. Ein wichtiges Arbeitsgebiet sind die Finanzen, wobei im Jahr 2019 Einnahmen von 650 000Euro Ausgaben von 575 000 Euro gegenüberstanden. Aus den Ergänzungszuweisungen wurden beispielsweise die Aufstockung von Pfarramtssekretärinnen-Stunden in vakanten Gemeinden und die Organisten-Tätigkeit in Gemeinden mit mehreren Predigtstationen bezuschusst. Aktuell sind noch 126 000 Euro verfügbar; wovon allerdings für 2020 schon 38 000Euro verplant sind.

Auch Pfarrer Gerald Munzert, der die Pfarrstelle in Schmölz innehatte, ging zum 31. Juli 2020 in den Ruhestand. Seine Vertretung nehmen die Pfarrer Andreas Krauter und Andreas Heindl wahr. Pfarrerin Alina Ellgring wechselte an die Berufsschule. Sie hatte bis August 2020 die Pfarrstelle Fischbach inne und wird nun von Pfarrer Matthias Rückert vertreten. Ellgring bleibt weiterhin Seniora des Pfarrkapitels und somit als Kollegin erhalten. Die bisher von Pfarrer Reinhold König geschulterte Vakanz-Vertretung der ersten Pfarrstelle in Küps hat Pfarrer Hans-Peter Göll übernommen. Beiden standen die Pfarrer Christian Pohl und Alexander Caesar bis August 2020 zur Seite. Kristine Wachter selbst hat noch die Vakanz-Vertretung für Tettau. "Die Kronacher Kollegen mussten auch die von Jugenddiakonin Annette Teille frei gegebene Stelle überbrücken", führte Wachter aus. Die Stelle konnte bereits ab 1. September dieses Jahres mit Jugenddiakon Matthias Bär neu besetzt werden.

Eine große Umstellung stellte der Umzug des Dekanats in das Gemeindehaus und wieder zurück in die Friedhofsstraße dar, was gerade auch den beiden Sekretärinnen Helen Wich-Herrlein und Michelle Endres viel abverlangt habe. Ab März sei man von Corona überrollt worden. Neben vielen Schwierigkeiten habe man auch Schönes erleben dürfen - wie Video-Gottesdienste aus Kronach, kreative Ostergrüße sowie mit großem Einfallsreichtum begangene, festliche Verabschiedungen, Konfirmationen und Kirchweihen. "Auch an Weihnachten werden wir wieder sehr gefordert sein", zeigte sie sich sicher.

Ulrike Schorn und Markus Müller stellten sich noch einmal persönlich vor, nachdem ihre Einführung in Ludwigsstadt und Kronach Corona-bedingt nur mit reduzierten Plätzen erfolgen konnte. Das Theologen-Ehepaar war seit 2005 im mittelfränkischen Gutenstetten und Reinhardshofen tätig. Ulrike Schorn ist in Nürnberg geboren und in einem Pfarrhaus groß geworden. Sie war Vikarin in Würzburg; vorher promovierte sie im Fach Altes Testament in Erlangen. Markus Müller, geboren in Dietersheim, schrieb seine Doktorarbeit im Fach Neues Testament ebenfalls in Erlangen, wo sich die beiden auch kennenlernten. Er war im Kirchenkreis Nürnberg Beauftragter für Lektoren und Prädikanten sowie zudem seit September 2016 Pfarrer in der Kirchengemeinde Münchsteinach. Das Ehepaar teilt sich die Stelle durch die Verteilung der Aufgaben. Beide stehen mit jeweils einer Viertelstelle der Kirchengemeinde Küps zur Seite.

Schorn ging auch auf die Neugestaltung der Jugend- und Konfirmandenzeit im Dekanat ein. Die Initiative unter Federführung von Dekanatsjugendpfarrer Andreas Krauter will Jugendliche begleiten und an die Konfirmation heranführen. Dabei sollen aber nicht mehr wie bisher feste wöchentliche Treffen stattfinden, sondern die Vorbereitung soll sich mehr an der Jugendarbeit orientieren. Das Pilotprojekt zusammen mit der evangelischen Landjugend wird von der Kirche gefördert. Eine Mitarbeiterin wird hierfür zehn Stunden im Dekanat tätig sein. Der Auftakt ist in Küps. Das Projekt wird vor allem die südliche Schiene umfassen, nachdem dies ja im Norden des Landkreises weitgehend schon so praktiziert werde.

Im zweiten Teil der Versammlung informierte der Dekan über Leitpunkte zum Prozess "Profil und Konzentration" sowie über die Landesstellenplanung 2020. Die Präsidiumsmitglieder der Dekanatssynode, Horst Moser und Thomas Rebhan, hatten eingangs alle Teilnehmer begrüßt. Eröffnet wurde die Zusammenkunft von der Dekanin mit einer Bildbetrachtung des berühmten Mosaiks in der Kirche Sant’Apollinare, südlich von Ravenna. Das Mosaik der Apsis zeigt eine Darstellung der Verklärung, in der Christus erstmals durch ein Kreuz symbolisiert wird.

Vorgestellt wurde auch der neue Gemeindediakon Matthias Bär, der seine Stelle am 1. September in Kronach angetreten hat. Der 32-jährige Sozialpädagoge ist verheiratet und wohnhaft in Burgkunstadt. Sein Schwerpunkt wird weiterhin die Kinder- und Jugendarbeit sein. Ein Arbeitsfeld, bei dem er auch in seiner vorherigen Stelle als Dekanatsjugendreferent Erfahrungen hat.

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