Weil nach einem Ausbruch von FSME nur die Symptome behandelt werden können, empfehlen viele Ärzte sowie das Robert-Koch-Institut eine Impfung. Die wird in aller Regel von der Krankenkasse übernommen, gerade für Menschen, die in Risikogebieten leben oder dorthin reisen. Zum Aufbau des Impfschutzes sind drei Behandlungen erforderlich, nachträglich kann der Ausbruch aber nicht mehr verhindert werden. Alle drei bis fünf Jahre sollte die Impfung aufgefrischt werden.
"Ein häufigeres Problem im Landkreis ist Borreliose", sagt Dr. Weiß. In den vergangenen Jahren sind immer wieder Menschen neu erkrankt, 60 waren es allein 2017. Das Problem: Gegen die bakteriellen Erreger (Borrelien) kann man sich nicht impfen lassen. Richtig gefährlich wird die Krankheit dann, wenn sie nicht rechtzeitig erkannt wird. "Im Frühstadium helfen Antibiotika meist gut weiter", erklärt er.
Gut erkennen lässt sich eine Borreliose zum Beispiel dann, wenn sich um die Einstichstelle eine ringförmige Rötung beobachten lässt. Wer sich nach einem Befall abgeschlagen fühlt, Kopfschmerzen und Fieber bekommt, sollte ebenfalls einen Arzt aufsuchen, raten die Experten. Monate oder gar Jahre nach der Infektion kann es bei fünf von 100 Betroffenen zu Gelenkentzündungen kommen. Eine überstandene Borreliose schützt nicht vor einer erneuten Infektion.
Auch Stadtförster Ulrich Dautel musste schon einige Male Antibiotika gegen Borrelien einsetzen. Schlimmere Folgen konnte er bisher aber immer abwenden. Und ein Gutes hat es, dass er schon so viele Zeckenerfahrungen sammeln "durfte": Beim Herausziehen der Krabbeltiere macht ihm so schnell keiner was vor.
Mehr zum Thema: Wie schützt man sich wirksam vor Zecken?