Da in Corona-Zeiten Pausen abgeschafft sind, mussten sich die Musiker wie das Publikum für die Würdigung des Jubilars 2020, Ludwig van Beethoven, dessen Feier man sich Anfang des Jahres noch ganz anders vorgestellt hatte, musikalisch neu ausrichten. Auch Beethoven war ein Kind des Rheins. Als ein rares Rheingoldstück fanden die Musiker sein Arrangement eines Septetts, das für sie als "Trio in Es-Dur" wie erfunden erschien. Es zeigt sich als sehr variables Divertimento mit sinfonischen Ambitionen. Ausgehend von einem kräftigen, aber statischen Thema und einem Thema, das Bewegung und Veränderung verspricht, entscheidet sich der revolutionäre Komponist für Sturm und Drang. Doch das bewegende Moment ist eine zarte Melodie, kein Sturm, volkstümlich liebliche Versöhnung. Bevor Beethoven diese Idee im abschließenden Satz erneut aufgreift, indem er ein tiefsinniges sinfonisches Motiv vorstellt, dann aber verwirft und freudiges und temporeiches Musizieren dagegensetzt, lässt er Klarinette und Viola wunderbar in pastoraler Atmosphäre singen und tanzen, sich variationsreich in einem Reigen drehen und an musikalischen Scherzen erfreuen. Eine spritzig-witzige Vorgabe für temporeiche präzise Freude an tänzerischer Leichtigkeit und rhythmisch bewegter Musikalität.