Steinberg Gut gemeinte Aktion sorgt für Misstöne

Heike Schülein
Der Musikverein Steinberg wählte kürzlich bei der Jahreshauptversammlung seine neue Führungsmannschaft (von links): 2. Kassierer Jens Wachter, Schriftführerin Nina Geiger, Kassierer Stefan Gerber, Vorsitzende Andrea Baierlipp und 2. Vorsitzender Stefan Fischer. Foto: Heike Schülein Quelle: Unbekannt

Florian Neder legt in der Jahreshauptversammlung des Musikvereins Steinberg sein Amt als Vorsitzender nieder. Der Grund dafür ist in der Reihe "Musik aus dem Fenster" zu finden.

 
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Steinberg - Bei seiner Jahreshauptversammlung im Gasthaus "Zum Frack" hat der Musikverein Steinberg kürzlich eine nahezu komplett neue Vorstandschaft gewählt. Dabei ging es auch um die Auswirkungen der Corona-Pandemie. "Eine zunächst nette Idee war es, in der Krise den Menschen durch die Aktion ‚Musik aus dem Fenster‘ eine Freude zu bereiten", sagte Vorsitzender Florian Neder. Schnell habe sich diese Aktion aber - entgegen geltenden Gesetzen und Empfehlungen des Nordbayerischen Musikbundes - zu sonntäglichen Events entwickelt, deren Ausmaß kaum abzuschätzen gewesen seien, hätte sich unter den Musikern oder Schaulustigen eine mit Corona infizierte Person befunden. Daher fällte man im Ausschuss den Beschluss, diese Reihe nicht fortzuführen. Leider hätten sich jedoch einige Musiker nicht daran gehalten und diese Veranstaltungen ohne Einverständnis der Vereinsführung fortgeführt. Diese Missachtung veranlasse ihn dazu, seine Arbeit als Vorsitzender nicht fortzusetzen, sagte Florian Neder.

Neuwahlen

Neue Vorsitzende des Musikvereins Steinberg ist die bisherige Stellvertreterin Andrea Baierlipp; 2. Vorsitzender Stefan Fischer (neu); Schriftführerin Nina Geiger (neu); Kassierer Stefan Gerber; 2. Kassierer Jens Wachter (neu); Beisitzer aktiv: Maria Gerber, Martin Geiger sowie - alle neu - Anna Geiger, Daniel Müller und Kevin Beiergrößlein; Beisitzer passiv: Uwe Buckreus, Manfred Bauer, Michael Fischer (neu); Kassenprüfer: Veit Sesselmann, Michael Gerber. Alle Gewählten erhielten ein einstimmiges Ergebnis.


In seinem Rückblick hatte er zunächst eine überwiegend positive Bilanz seines zweiten Jahres an der Vereinsspitze gezogen. Nach einem prall gefüllten Vereinsjahr 2018 sei es das Ziel gewesen, die Termine im Jahr 2019 im Rahmen zu halten. Dies habe sich allerdings als schwierig erwiesen, da viele Termine erst kurzfristig mitgeteilt worden seien. "2019 konnten alle traditionellen Feste des Musikvereins stattfinden", freute er sich. Neben dem Kinderfasching und dem Gartenfest gab es unter anderem ein Weihnachtskonzert. Zudem wurde das Chorkonzert des Männergesangvereins "Cäcilia" Steinberg vom Musikverein musikalisch umrahmt - sozusagen als Feuertaufe für den neuen Dirigenten Valerij Efremov. "Mit einer Auswahl aus bekannten und teils unbekannten Stücken gelang es unserem neuen 1. Dirigenten beim Weihnachtskonzert, die Zuschauer zu begeistern", lobte der Vorsitzende. Dank verdiene auch dessen Stellvertreter Markus Hofmann für die Unterstützung Efremovs.

Wegen der Renovierung der Alten Schule könne man für den Probenbetrieb die Räumlichkeiten des Wasserwerks nutzen. Wann die Alte Schule wieder bezogen werden könne, sei noch nicht bekannt. "Nach ersten Proben im Wasserwerk brachte die Corona-Pandemie das öffentliche Leben und so das Musizieren zum Stillstand", bedauerte Neder. Viele Geburtstage wie auch Feiern seien abgesagt worden. Auch die Jahreshauptversammlung habe verschoben sowie das Gartenfest abgesagt werden müssen. Der Ausschuss entschied sich gegen einen Probenbetrieb bis Anfang September und gegen sämtliche weitere Aktivitäten wie beispielsweise Kirchweih-Ständchen. Dirigent Valerij Efremov berichtete von einem bis zum Beginn der Corona-Pandemie musikalisch erfolgreichen Vereinsjahr. "Wir konnten die musikalische Qualität weiter steigern", freute er sich. Den Höhepunkt im Jahresprogramm habe das Weihnachtskonzert mit qualitativ hochwertigen Darbietungen dargestellt. Der Probenbesuch sei zufriedenstellend, könnte aber noch ausgebaut werden. Abschließend appellierte er an die Mitglieder, sich verstärkt um die Gewinnung von Musiker-Nachwuchs zu bemühen. Hierum kümmern sich bereits Anna Geiger und Kevin Beiergrößlein, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, die Jugend im Verein zu stärken. Einen Einblick in die Finanzlage gab Kassierer Stefan Gerber. Kassenprüfer Veit Sesselmann bescheinigte ihm eine einwandfreie Kassenführung.

"Was wäre ein Dorfleben ohne Musik", meinte Vereinsgemeinschafts-Vorsitzender Alexander Öhring. Namens aller Steinberger Vereine sowie der Bürger dankte er dem Musikverein mit seiner Vorstandschaft für die musikalische Begleitung schöner wie trauriger Anlässe im Jahreskreislauf.

Unter dem Punkt Sonstiges kamen nochmals die Differenzen zur "Musik aus dem Fenster"-Aktion zur Sprache. Dabei habe es sich nicht um eine Veranstaltung des Musikvereins, sondern eine Aktion rein privater Natur einiger Vereinsmitglieder gehandelt, betonten die daran beteiligten Musiker.

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