Kronach Im Sauseschritt 3022 Euro gesammelt

Matthias Schneider

Trotz Corona legte sich auch heuer Lehrer und Schüler am FWG sowie Externe ins Zeug, um Menschen in Äthiopien zu unterstützen. Dabei zählte jeder Kilometer.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Kronach - Das neue Schuljahr ist gerade einmal drei Wochen alt, doch für den Schulleiter des Frankenwald-Gymnasiums (FWG), Harald Weichert, gab es bereits den ersten Grund zu großer Freude. Verantwortlich hierfür war Sportlehrkraft Sylvia Hanke, die mit einem symbolischen Scheck in Höhe von 3022 Euro im Direktorat einlief und damit den Erlös des diesjährigen Spendenlaufs zugunsten der Karlheinz-Böhm-Stiftung "Menschen für Menschen" verkündete. Bemerkenswert ist dies vor allem deshalb, weil der Sponsorenlauf in diesem Jahr und somit zu seinem 25-jährigen Jubiläum unter außergewöhnlichen Voraussetzungen organisiert werden musste.

Corona und die Folgen

Dabei war lange gar nicht sicher, ob er überhaupt stattfinden konnte. Das zweite Halbjahr des letzten Schuljahres war natürlich auch am FWG geprägt von den Auswirkungen der Corona-Pandemie. "Wir mussten auf viele liebgewonnene Traditionen des Schullebens wie das Schultheater, das Sommerfest und Konzerte verzichten", so Schulleiter Weichert. "Umso schöner ist es, dass wir den traditionellen Sponsorenlauf als virtuellen Spendenlauf durchführen konnten", erläuterte der Schulleiter, der selbst im Juli mitgemacht hatte.

Mit ihm machte sich die gesamte Schulfamilie in diesem Jahr wieder stark für Not leidende Menschen in Äthiopien. Ob allein zu Fuß, auf dem Longboard oder zusammen mit der Familie auf dem Fahrrad: Überall wurden im Sommer fleißig Kilometer für den guten Zweck gesammelt.

Im Jahr 1995 hatte Sportlehrer Uli Zeuß den FWG-Sponsorenlauf zum ersten Mal durchgführt. Inzwischen ist er zu einer festen Einrichtung im Schuljahresverlauf geworden. Zwar konnte dieses besondere Jubiläum 2020 nicht offiziell gefeiert werden, doch sahen zahlreiche Jungen und Mädchen darin keinen Grund, sich nicht für andere Menschen einzusetzen. Sie folgten mit großem Eifer dem Aufruf, sich eben heuer an dem virtuellen Spendenlauf zu beteiligen.

Neue Hungersnöte

Im Vorfeld hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, sich über die Spendenprojekte der Stiftung "Menschen für Menschen" zu informieren. Dort wird seit Jahrzehnten Enormes geleistet und es wurden bereits große Fortschritte erzielt, um den Menschen in Äthiopien Hilfe zur Selbsthilfe zu ermöglichen. Dennoch sind auch hier herbe Rückschläge zu verzeichnen. Nicht nur bedingt durch Corona, sondern vor allem durch eine bereits seit drei Jahren immer wiederkehrende Heuschreckenplage wird die Landwirtschaft vor Ort stark gebeutelt und es bleibt von den vor einigen Jahren viel versprechenden Ernten nicht mehr viel übrig. Neue Hungersnöte scheinen unvermeidlich. "Umso erfreulicher ist es, dass der Aufruf zur Teilnahme am Spendenlauf von zahlreichen Angehörigen der FWG-Schulfamilie erhört wurde", so Organisatorin Sylvia Hanke bei der "Scheckübergabe".

Auf freiwilliger Basis fanden sich fast 80 Jungen und Mädchen aller Jahrgangsstufen, Lehrerinnen und Lehrer sowie auch externe Sportler, die sich einen Sponsoren für ihre Spendenstrecke suchten und die Aktion damit von zu Hause aus unterstützten. Die Disziplinen waren in diesem Jahr freigestellt, und so konnte nicht nur gejoggt werden, sondern auch Fahrradfahren, Inlineskaten, Reiten oder Longboardfahren waren erlaubt - sogar ein Schwimmer und eine 400-Meter-Läuferin schrieben sich am Ende in die Liste der Aktiven ein. Den Tag und die Strecke durften die Teilnehmer innerhalb von zwei Wochen im Juli selbst bestimmen.

"Es ist sehr beachtlich, dass in einer Zeit, die viele als unangenehm und bedrückend empfinden, ein so großes Engagement für Menschen in noch größerer Not entstehen kann", fasste Sylvia Hanke das Spendenergebnis zusammen. "Ein großer Dank gilt allen Beteiligten, sowohl den aktiven Sportlern als auch den Sponsoren, die die Aktion durch ihren Beitrag unterstützt haben", resümierter ein Schulleiter Harald Weichert.

Bilder