Kronach In Kronach geht die Post ab

Karl-Heinz Hofmann

Im Zustellstützpunkt werden wöchentlich etwa 168 000 Briefe und 17 600 Pakete sortiert und verladen. 46 Briefträger sorgen dann dafür, dass alles pünktlich beim Empfänger ankommt.

 
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Kronach - "Da geht die Post ab!" Dies darf man durchaus einmal wörtlich verstehen. Denn vor ziemlich genau einem Jahr hat die Deutsche Post den Zustellstützpunkt im Kronacher Gewerbegebiet "Zinshof" in Betrieb genommen.

Jeden Werktag von Montag bis Samstag herrscht hier in den Morgenstunden Hochbetrieb. Dabei beeindruckt die Logistik, mit der die rund 65 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter täglich ihre Zustelltour zusammenstellen und ihre Fahrzeuge mit Brief- und Paketsendungen beladen. Es kommen Briefe aus dem Briefzentrum Bamberg und Pakete werden in großen Lkw aus dem Paketzentrum Neumark/Vogtland angeliefert.

Vom Zustellstützpunkt (ZSP) Kronach-Zinshof aus, werden täglich etwa 28 700 Haushalte mit Postlieferungen in den Bezirken Kronach, Küps, Marktrodach, Weißenbrunn, Wilhelmsthal, Stockheim und Pressig versorgt. Dass alles schnell und reibungslos und vor allem richtig und trotzdem ohne Hektik verläuft, dafür sind ab etwa 7.30 Uhr, 57 Vollzeit- und acht Teilzeitbeschäftigte verantwortlich.

Es erfordert ausgeklügelte Organisation und Logistik, alle 36 Verbundbezirke (Briefe und Pakete) sowie zwei Paketzusteller (nur Pakete) und einen Briefzusteller für die Innenstadt Kronach nach Adressen sortiert zu bestücken. Dazu steht eine Fahrzeugflotte von 38 Autos täglich zur Ausfahrt bereit, 36 sind mit Briefen und Paketen beladen, zwei sind reine Paketzusteller-Fahrzeuge. Die Deutsche Post baut auch auf E-Mobilität, hat dafür derzeit fünf E-Autos am Zinshof stationiert, ist aber mit Ladestationen für alle hier stationierten 45 Fahrzeugen ausgestattet, denn demnächst wird die Post nur noch mit E-Autos zugestellt. Täglich sind mit der Zustellung circa 46 Bedienstete beschäftigt in der Weihnachtszeit ab November sind es sogar circa 60 Mitarbeiter. Sie sind in der Regel zwischen acht bis neun Stunden im Dienst, davon circa sechs bis sechseinhalb Stunden draußen bei der Zustellung der Sendungen zu den Kunden.

Jeder Postbote läuft so am Tag seine rund sieben Kilometer erörtern bei einem Rundgang, die Leiterin der Deutsche Post ZSP Kronach und Coburg, Anja Amend, und Postbeamter Alfred Wich, ein Urgestein der Briefträger im Landkreis Kronach, der erst kürzlich 40-jähriges Dienstjubiläum feierte. Vom ZSP Kronach-Zinshof aus werden wöchentlich rund 168 000 Briefe und rund 17 600 Pakete verladen und den Kunden zuverlässig zugestellt. Das sind Wochen- Durchschnittswerte, in den Wochen vor Weihnachten werden es rund 30 000 Pakete, weshalb auch neun zusätzliche Fahrzeuge eingesetzt werden. Die Deutsche Post hatte, laut Geschäftsbericht 2019, werktäglich circa 55 Millionen Briefsendungen in Deutschland im Transport- und Zustellnetz befördert. Bundesweit bestehen 4000 Zustellbezirke.

Während der Corona-Pandemie ist vieles anders, auch die Deutsche Post: Man musste einige Änderungen beziehungsweise Covid-19 Sonderprozesse in der Zustellung vornehmen. So verzichtet man bei unterschriftspflichtigen Sendungen, wie Einschreiben oder Paketen auf die Unterschrift des Kunden. Stattdessen dokumentieren die Zusteller die Auslieferung. Bei Sendungen, die ein Nachentgelt erfordern, die die Zusatzleistung Nachnahme tragen oder über das Service IdentCheck (für DHL-Pakete) laufen, wird während der aktuellen Situation kein Zustellversuch unternommen, um Zusteller und Empfänger zusätzlich zu schützen. Ziel ist es, die postalische Versorgung auch weiterhin zu gewährleisten und gleichzeitig für einen bestmöglichen Schutz für Mitarbeiter und Kunden zu sorgen.

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