Neuses Innovationskraft, die beeindruckt

Maria Löffler

Landtagsabgeordneter Sebastian Körber stattete mehreren Unternehmen in und um Kronach einen Besuch ab. Dabei überzeugte er sich, wie zukunftsweisend vor Ort gearbeitet wird.

 
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Neuses - Es ist ziemlich laut. Sebastian Körber, FDP-Abgeordneter des Landtags (MdL) und Vorsitzender des Ausschusses für Wohnen, Bau und Verkehr, steht mit einer Delegation in einem Werk der Dr.-Schneider-Unternehmensgruppe in Neuses und konzentriert sich auf die Worte von Werkleiter Christian Richter. Organisiert wurde der Besuch vom Innovationszentrum der Region Kronach (IZK).

Das IZK

Das Kronacher Innovationszentrum (IZK) hat das Ziel, Oberfranken zu stärken. Es forciert sowohl die Vernetzung von Unternehmen als auch die von Institutionen aus Forschung und Lehre. Annähernd 70 Mitglieder tauschen sich zu Trends wie: Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Ausbildung aus und vernetzen sich zu Innovationsprojekten. Unternehmen verschiedener Größenordnungen sind ebenso dabei wie Gebietskörperschaften, die Hochschulen Coburg und Hof sowie die Forschungsinstitutionen "Neue Materialien Bayreuth."


"Wir wollten vermitteln, wie Innovationskraft die Unternehmen vor Ort antreibt und wie der kommende Lucas-Cranach-Campus die innovationsgetriebene Zukunftsfähigkeit stärkt. Der Landkreis hat eine Vielfalt an Industriearbeitsplätzen. Er ist einer der höchst industrialisierten Regionen Europas mit Glashütten, metallverarbeitenden Betrieben, Kunststoffverarbeitern und Keramikproduzenten", erklärt Geschäftsführer Hendrik Montag-Schwappacher:

Und so kam es, dass er mit Bezirksrat Thomas Nagel, Referent Christian Weber, Gerhard Wunder und Ina Schnetzer, erlebte, wie man die Kronacher Innovation fühlbar und greifbar macht. Bei Dr. Schneider zum Beispiel beeindruckte das Wachstum der Firma. Zu verdanken sei das der Innovationspolitik. Investitionen, Neuentwicklungen, neue Gebäude und modernisierte Produktionsprozesse hätten das Werk zu einem "Hidden-Champion" gemacht. Oder anders formuliert: "Ein dem automobilen Fachpublikum bekannter Hochleistungsbetrieb in Familienhand."

Vorgestellt hatte das Unternehmen Geschäftsführer Parag Shah. Danach besuchte die Delegation die Produktion, die neu erbauten Gebäude für Fertigung und Technologie sowie das neue Ausbildungszentrum.

Sebastian Körber zeigte sich beeindruckt: "Wir müssen uns nicht verstecken. Es gibt so viele innovative Firmen in Oberfranken mit einem klaren Bekenntnis zum Standort. Und es wird vor allem auch eine Vernetzung zwischen Innovationen und Hochschule geben. Viel Know- how wird in die Forschung und Entwicklung gesteckt und wir halten sehr gut mit im internationalen Wettbewerb, vor allem die Automobilindustrie. So haben wir der demografischen Entwicklung viel entgegenzusetzen. Wir können, schaffen und machen das."

In Neuses lebt die Innovation, deshalb hatten es die Besucher auch nicht weit von Dr. Schneider bis zu Valeo. Das Entwicklungszentrum für "Autonomes Fahren" machte in jüngster Vergangenheit von sich reden: Es ist federführend ist für die "Shuttle-Modellregion Oberfranken." Das ist ein groß angelegtes Projekt für die Regionen Kronach, Hof und Rehau. Hendrik Montag-Schwappacher: "Die Aktivität von Valeo ist der wesentliche Grund für das Entstehen eines der ersten Studiengänge Deutschlands für Autonomes Fahren. Der Studiengang wird aufgebaut von der Hochschule Coburg und wird in Kronach das Angebot des Lucas-Cranach-Campus um dieses Zukunftsthema rund um ‚Künstliche Intelligenz und künftige Mobilität‘ erweitern."

Das Stammhaus der "Hans Weber Maschinenfabrik" in der Bamberger Straße bot anschließend Körber und seinen Begleitern die Möglichkeit, die dort entwickelte Technologie additiver Fertigung kennenzulernen. Dieses Unternehmen beschreitet im 3D-Druck ganz neue Wege. Hier ging es vor allem um die "Extrudertechnik", die normalerweise der Herstellung von Kunststoffrohren oder Fensterrahmen diene. Diese Extruder würden nun anders eingesetzt, nämlich, in dem man sie auf einem Roboterarm oder in einem Portalsystem verwende. Vorteile für Kunden bestünden in der Verbindung von ausgereifter Technologie mit neuen Gestaltungsmöglichkeiten, da die entstehenden Teile wesentlich größer und stabiler sein können als bei bisherigen 3D-Druckverfahren.

Doch der Besuchsreigen hatte auch danach noch kein Ende. Horst Scholz in Gundelsdorf produziert mikroskopisch kleine Kunststoffteile mit höchster Präzision - für Automobile, Elektrotechnik und Medizintechnik. Die Spezialisierung auf kleinste Teile habe man nur durch eine ganz besonders große Fertigungstiefe erreichen können. Von der Form bis zum fertigen Teil sei die Kompetenz im eigenen Hause.

Ins Bild füge sich damit natürlich auch der kommende Lucas-Cranach-Campus, da er in der Wahl der Studienfächer und deren Aufbereitung eine Entwicklung darstelle, die zum Standort Kronach passe. Körber zeigte sich rundum fasziniert von Kronach: "Was hier in der Region geleistet wird, ist beispielhaft." Er verlieh dem Ganzen gleich mal das Prädikat: "Made in Oberfranken."

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