Kronach Keine Angst vor moderner Technik

Digitalisierung ist im Kreisausschuss ein großes Thema. Dabei geht es um Schulen gleichermaßen wie um das Landratsamt.

 
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Kronach - Vor Kurzem sind die Förderrichtlinien "Digitalbudget für das digitale Klassenzimmer" des bayerischen Kultusministerium veröffentlicht worden. Wie Landrat Klaus Löffler (CSU) am gestrigen Montag im Kreisausschuss informierte, hat die Landkreisverwaltung bereits einen entsprechenden Zuschussantrag eingereicht.

"Unsere Schulen sind uns immer ein großes Anliegen", betonte auch Kreiskämmerer Günther Daum. Deshalb habe man im Kreishaushalt 2018 bereits 245 000 Euro als Ergänzung für dieses Förderprogramm eingestellt. Nach Auskunft der Regierung von Oberfranken entfalle auf den Landkreis Kronach heuer ein Digitalbudget von rund 290 000 Euro. Bezuschusst werde die Anschaffung digitaler Geräte für den Unterricht. "Alle Schulen des Landkreises werden gebeten, entsprechende Projektvorschläge einzureichen", sagte er.

Dies haben das Kronacher Frankenwald-Gymnasium (FWG) und die Realschule II (RS II) bereits getan. Christian Pfadenhauer, stellvertretender Schulleiter des FWG, stellte die Pläne vor. So sollen moderne Beamer, Lehrer-Tablets, Dokucams und andere technische Geräte in die Klassenzimmer Einzug halten. Der Vorteil sei eine große, kontrastreiche Projektionsfläche sowie die Möglichkeit, Smartphones und Tablets schnell und kabellos anzuschließen. Der Kreisausschuss bewilligte dieses Projekt mit einem Kostenvolumen von rund 130 000 Euro für das FWG sowie circa 60 000 Euro für die RS II.

Auf Antrag der SPD-Fraktion befasste sich der Kreisausschuss auch mit der Digitalisierung des Landratsamts. Wie Fraktionsvorsitzender Richard Rauh erklärte, wünscht er sich ein Konzept für die digitale Weiterentwicklung der Verwaltung in den nächsten Jahren. Dabei gehe es ihm um den Ausbau des Online-Bürgerservice, die Umsetzung des weitgehend papierlosen Büros, flexible und mobile IT-Systeme sowie die Möglichkeit zum mobilen Arbeiten.

Maria Müller, Personalleiterin des Landratsamts, gab einen Überblick über den Ist-Zustand. So könne man beispielsweise bereits online Sperrmüll anmelden, Wunsch-KfZ-Kennzeichen reservieren, Bücher in der Kreisbibliothek bestellen und vieles mehr. Die Akzeptanz dieser Angebote bei einfachen Vorgängen sei gut. Kompliziertere Dinge erledigten die Bürger allerdings nach wie vor lieber direkt im Amt.

"Das papierlose Büro ist eine organisatorische Herausforderung", sagte Maria Müller. Derzeit sei man dabei, ein entsprechendes Dokumentenmanagementsystem sukzessive einzuführen. Auch mobile Hardware, sprich Laptops, kämen bereits in einigen Sachgebieten zum Einsatz. Allerdings seien sie nicht überall geeignet - beispielsweise in der Ausländerbehörde oder der KfZ-Zulassungsstelle, da man dort zu viele externe Geräte anschließen müsse.

Beim Thema "mobiles Arbeiten" sah Maria Müller Vor- und Nachteile. So sei es eine gute Möglichkeit, Fahrzeiten für die Mitarbeiter zu reduzieren und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern. Allerdings müsse man auch die Betreuung des Publikumsverkehrs im Landratsamt sicherstellen und nicht jede Aufgabe sei für Telearbeit geeignet.

Die Kreisräte bedankten sich für diesen Überblick. Man war sich einig, dass Digitalisierung ein großes Thema ist. Doch Landrat Klaus Löffler fand: "Wir sind auf einem guten Weg."

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