Kronach Kinostart von Résistance verschiebt sich

Hollywood-Schauspieler Jesse Eisenberg (links) verkörpert "Bip", den berühmten französischen Pantomimen. Karl Markovics seinen Vater Charles Mangel. Im Pottu-Gässchen in Kronach wurde eine der Szenen gedreht. Foto: Archiv Herr

Wann die Premiere stattfindet, ist noch nicht klar. Der Film wurde teilweise in Kronach gedreht. Für 20 Minuten könnte man die Lucas- Cranach-Stadt entdecken.

 
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"Bip" wurde 1923 als Sohn eines jüdischen Metzgers mit dem bürgerlichen Namen Mangel in Straßburg geboren. Während der Dreharbeiten in Kronach wurde die frühere Töpferei gegenüber des Scharfen Ecks zur Metzgerei Mangel. "Bip" entdeckt seine Leidenschaft zum Schauspiel, als er zum ersten Mal einen Charlie-Chaplin-Film sieht. Er will die Kunst der Stille zu seinem Handwerk machen.

Doch als Frankreich im Zweiten Weltkrieg besetzt wird, muss die jüdische Familie vor den Deutschen fliehen. Aber die Gestapo verhaftet den Vater. Er kommt in Auschwitz um. Marcel Mangel lernt die Widerstandskämpferin Emma kennen und schließt sich 1942 der französischen Widerstandsbewegung an, der Résistance. Dort wird er, um nicht aufzufallen, zu Marcel Marceau. Er beteiligt sich an der Fälschung von Ausweisdokumenten. Und er rettet jüdische Waisenkinder vor den Nazis in Frankreich. Dabei hilft ihm sein pantomimisches Geschick. In den gefährlichsten Momenten lenkt er die Kinder so ab, dass sie gebannt und still seinen Bewegungen, Gesten und seiner Mimik folgen. So kann er sie außer Landes in die Schweiz bringen. Der SS-Offizier Klaus Barbie (Matthias Schweighöfer) hat derweil von Hitler persönlich den Auftrag erhalten, die Résistance mit allen Mitteln zu zerstören.

Produzent Simon Happ von Pantaleon, einer der beteiligten Produktionsfirmen, erklärt auf NP -Nachfrage, dass der Filmstart von "Résistance" ursprünglich am 24. Oktober sein sollte, nun aber verschoben sei. Mehr Auskunft könne man bei Warner Bros. Deutschland erfahren. Doch Anfragen bei der Filmgesellschaft gehen ins Leere. Im Mai erklärte Happ gegenüber der NP , dass er die Dreharbeiten in Kronach in guter Erinnerung habe. "Die Aufnahme in der Region fand ich extrem positiv und herzlich. Das überträgt sich natürlich auch auf die Stimmung des Filmteams", schwärmter er damals. Auf die Frage, ob er noch einmal in Kronach drehen, würde sagte er: "Unbedingt." Damals sprach er noch von einem Projekt, für das er sich eine weitere Zusammenarbeit mit der Region vorstellen könne. Heute hört sich das so an: "Von meiner Seite ist derzeit nichts in Kronach geplant."

Die Kronacher Tourismus-Chefin Kerstin Löw ist nach wie vor stolz darauf, dass mehrere Szenen hier gedreht wurden. Mehr als zunächst geplant gewesen seien. Kronach werde wohl 20 Minuten Spielfilm-Zeit bekommen.

Wenn der Film in den Kinos gezeigt wird, soll auch in Kronach etwas Besonderes passieren - ähnlich wie in Nordhalben, wo weite Teile des Bully Herbig-Films "Der Ballon" gedreht wurden und eine Preview in der Nordwaldhalle fast 1000 Zuschauer in Atem hielt. "Wir machen auf jeden Fall etwas begleitend", erklärt Kerstin Löw. Ob der Film zeitgleich mit der Kinopremiere in Kronach gezeigt werden könne, sei nach wie vor nicht klar. "Wir sind aber im Kontakt mit der Kronacher Filmburg. Dort hat man auch Interesse daran", sagt sie. Sicher sei zumindest, dass man während der Streifen im Kino zu sehen ist, parallel dazu, Führungen zu den verschiedenen Drehorten in Kronach anbieten werde. Unter anderem gehe es zur Festung Rosenberg und der dortigen Festspielwiese. "Laut Produktions-Gesellschaft wurde rund um die Linde eine der Schlüsselszenen von ‚Résistance’ gedreht", erklärt Kerstin Löw, die aktuell keinen Kontakt mehr zur Filmcrew hat. Ende 2018 habe man noch einmal abrechungstechnisch miteinander zu tun gehabt. Verschiedene Rückbau- und Reparaturmaßnahmen seien der Produktions-Gesellschaft in Rechnung gestellt worden. Beispielsweise sei während der Dreharbeiten im alten Zeughaus eine Backstube untergebracht gewesen - dafür sei sie in einem anderen Farbton gestrichen worden. Da habe man den Ur-Zustand wieder herstellen müssen.

"Ich würde solche Dreharbeiten jederzeit wieder hier haben wollen. Wir hoffen, dass wir irgendwann wieder dabei sein können", sagt Kerstin Löw, die sich schon heute auf den Film freut.

Brigitte Grober von der Kronacher Filmburg erklärt, dass ihr Kino den Film "Résistance" zum Bundesstart bekomme. Es habe für den Filmstart schon zwei Termine gegeben: einmal den 17. Oktober, später den 24. Oktober. Nun sei der 28. November im Gespräch. "Wenn man im Internet auf den entsprechenden Portalen schaut, findet man nach wie vor nur den Hinweis: Filmstart demnächst. Wir hoffen jetzt, dass der Verleih uns bald informiert, wann es tatsächlich los geht. Der Film ist noch in Bearbeitung und wie lange sich das noch hinzieht, können wir noch nicht sagen", erläutert sie und verweist gleichzeitig auf eine weiteren Film, der im Landkreis Kronach gedreht wurde: "Vier zauberhafte Schwestern" mit Katja Riemann, Justus von Dohnányi und Anna Thalbach. Hier stehe der Filmstart bereits fest: Es ist der 9. Januar.

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