Beschlossen wurden etliche Maßnahmen. Hierzu zählt die am Montag erlassene Verfügung, dass ab sofort Veranstaltungen mit mehr als 100 Personen verboten sind. Die Sprechstunden des Bürgertelefons (0 92 61/67 88 88) werden auf das Wochenende ausgedehnt. Besetzt ist es zu folgenden Zeiten: Montag bis Freitag von 8 bis 17 Uhr, Samstag und Sonntag von 9 bis 13 Uhr.
Geschlossen werden ab Dienstag das Wasserschloss Mitwitz sowie die Bibliothek und das Jugendübernachtungshaus in Kronach.
Das Landratsamt selbst hat nur noch eingeschränkten Dienstbetrieb, da das Personal für die aktuelle Situation gebunden werden muss. Die Behörde bittet deshalb, von Amtsbesuchen möglichst abzusehen und verstärkt auf eine telefonische Terminvereinbarung zu setzen. Das gleiche gilt, wie Steinwiesens Bürgermeister Gerhard Wunder bei der Pressekonferenz stellvertretend für alle Kommunen betonte, auch für die Rathäuser in den Gemeinden und Städten.
Neu ist das Abstrichzentrum, das morgen, Mittwoch, in Betrieb geht. Hier können sich Patienten, die entsprechende Symptome aufweisen und befürchten, sich infiziert zu haben, einem Test unterziehen - und zwar ohne das Auto zu verlassen, ähnlich wie bei einem Drive-In. Die Teststrecke wird zwischen 9 und 10 Uhr täglich für eine Stunde in Betrieb sein.
Sowohl Philipp Löwenstein, Geschäftsführer der Helios Frankenwaldklinik in Kronach, als auch der Kreisgeschäftsführer des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK), Roland Beierwaltes, sehen sich für die kommenden Ereignisse sorgfältig vorbereitet - auch für den Fall, dass die Welle an Infektionen stärker ausfällt als angenommen. "Entscheidend für uns als Klink ist es, von dem zu lernen, was wir in anderen Ländern gesehen haben - also in Asien und Italien", betonte Löwenstein.
Für die vorgesehene Einrichtung des Abstrichzentrums außerhalb des Klinik zeigte Löwenstein sich "extrem dankbar". Es gelte zu verhindern, dass infizierte Patienten in das Krankenhaus und so mit Patienten oder dem Personal in Kontakt kämen. Um im vollen Umfang auf die Situation reagieren zu können, werde die Klink nicht unbedingt notwendige Operationen verschieben. "Vieles ist noch nicht vorhersehbar", betonte er. Jetzt bedürfe es eines Höchstmaßes an Flexibilität.
Seinen Worten schloss sich Roland Beierwaltes an. Der Schutz von Bewohnern, aber auch der pflegenden Mitarbeiter genieße höchste Priorität beim BRK. "Das läuft professionell. Wir haben hier Erfahrung", sagte der BRK-Kreisgeschäftsführer.