Kronach Küps beseitigt zuerst das Chaos unter der Erde

Rainer Glissnik
Der Markt Küps will die Straße im Melanger sanieren. Zuvor gibt es jede Menge Aufgaben im Untergrund zu erledigen, was schnellstmöglich geschehen soll. Ab hier, am Übergang vom Melm zum Melanger bergabwärts, geht die Regenwasserleitung, die reparaturbedürftig und für ein Starkregenereignis nicht ausgelegt ist. Foto: Rainer Glissnik

Überall liegen alte Rohre und Leitungen. Und der Regenwasserkanal hat nicht genügend Fassungsvermögen. Um die Straße am Melanger zu sanieren, muss der Markt erst kräftig investieren.

 
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Küps - Der Markt Küps will die Straße im Melanger sanieren. Zuvor hatte man den Untergrund genauer untersucht. Und hier ergeben sich für den Markt gewaltige Aufgaben: Es gibt eine Wasserleitung, teils aus PVC, teils aus Gussleitung der ersten Generation. Der Regenwasserkanal und ein Mischwasserkanal bestehen aus alten Betonrohren, die die Straße bereits gut ausfüllen. Dazu kommen eine Gasleitung sowie jede Menge Strom- und Kommunikationsleitungen.

Ausschuss in Kürze

Der Ausschuss stimmte der unentgeltlichen Übertragung der Privatstraße Flurnummer 196/10 in der Gemarkung Oberlangenstadt auf den Markt Küps zu.

Für 22 887 Euro wird die Straßenbeleuchtung in Küps, Theisenort und Johannisthal von der Bayernwerk Netz auf LED umgestellt.

Zugestimmt wurde dem Antrag der Inhaberin eines Tattoostudios, an ihrem Geschäft in der Linsenbergstraße in Schmölz ein Werbeschild anzubringen. rg


Der Küpser Bauausschuss billigte nun das mittels Vorplanung vorgestellte Projekt zur Erneuerung der Leitungen für Wasser, Kanal und Gas sowie den Einbau eines Lehrrohrs für Glasfaserkabel in der Ortsstraße. Die Planung wird zum Jahreswechsel ausgeschrieben und an den wirtschaftlichsten Anbieter vergeben. Ziel ist, das Projekt baldmöglichst im neuen Jahr zu beginnen. Es wird mit Gesamtkosten von mehr als einer Million Euro gerechnet. "Der Melanger kann nicht verbessert werden, ohne den Untergrund herzurichten", betonte Bürgermeister Bernd Rebhan.

"Die räumliche Situation im Untergrund gestaltet sich tatsächlich sehr spannend", erklärte dazu Florian Lemnitzer. Ein fast einzigartiger Zustand beginnt oberhalb des kleinen Einlaufs an der Einmündung, wo 22 Hektar Ackerflächen liegen, die im Falle von Starkregenereignissen nennenswerte Wassermengen liefern. Dieser Einlauf und der bestehende Regenabwasserkanal werden relativ stark belastet. Der Bestandsregenwasserkanal leitet maximal 800 Liter pro Sekunde ab, dies entspricht einem Starkregenereignis, wie es etwa alle zehn Jahre vorkommt. Laut Wasserwirtschaftsamt würden bei einem Extremregenereignis 1500 Liter pro Sekunde fließen, doppelt so viel wie der Kanal verkraften könnte. Durch weitere Einleitungen wie aus der Rödenstraße könnten bis zu 1900 Liter pro Sekunde einfließen. Hier müsse gehandelt werden. Zirka 3,60 Meter Gesamtbreite würden benötigt, oft noch etwas mehr.

20 Hausanschlüsse werden neu angebunden. Auch Grundstückseinfahrten können besser über den Regenabwasserkanal eingebunden werden. Während der Bauphase ist eine Notversorgung erforderlich. Der Regenwasserkanal wird nun auf 470 Metern Länge mit Stahlbetonrohren von 70 Zentimetern Durchmesser erneuert. So sei man auch gegen ein Jahrhundert-Hochwasser gewappnet und man könnte auch ein Neubaugebiet - wie Wolfgang Neumann (SPD) wissen wollte - anschließen. Um das Regenwasser in die Rodach zu leiten, muss am Ende noch eine 150 Meter lange Leitung gebaut werden. Wenn viel mehr Regenwasser eigenständig abgeleitet wird, kann dann zumindest der Mischwasserkanal-Durchmesser verringert werden.

"Wir haben die Chance, den ganzen Bereich leitungsmäßig neu zu regeln und überall Leerrohre für spätere Glasfaserversorgung zu legen", betonte Bürgermeister Bernd Rebhan. Die Genehmigungsplanung soll so schnell wie möglich erfolgen. Auf Anfrage von Heiko Meusel erklärte Planer Florian Lemnitzer, dass 15 Prozent Klimazuschlag bereits einberechnet seien.

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