Marktrodach Marktrodach will den Themenspielplatz

Veronika Schadeck
Auf diesem Areal am Fuß der Radspitze sollen künftig Kinder spielen und Natur mit allen fünf Sinnen erleben können. Foto: Veronika Schadeck

Am Fuße der Radspitze sollen Kinder rutschen, klettern und mit allen Sinnen die Natur erleben können. 250 000 Euro würde der Spaß kosten. Der Markt stellt schon einmal die Weichen.

 
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Marktrodach - Wenn es klappt, wird in Marktrodach etwas bisher Einzigartiges für Familien geschaffen. Die Marktrodacher wollen zusammen als Partner mit der Frankenwaldallianz auf einer 2000 Quadratmeter großen Fläche am Fuß der Radspitze einen Themenspielplatz errichten. Rund 250 000 Euro sollen hierfür investiert werden. Dabei erwartet die Gemeinde eine Förderung aus Leadermitteln in Höhe von circa 70 Prozent. Der Marktgemeinderat gab in seiner jüngsten Sitzung mit drei Gegenstimmen grünes Licht und beauftragte die Verwaltung, für die weitere Umsetzung des Projekts ein geeignetes Planungsbüro zu ermitteln.

Bauanträge

Folgende Bauanfragen wurden befürwortet, beziehungsweise weitergeleitet: Nutzungsänderung zum Umbau einer Betriebsleiterwohnung mit Büro in eine Wohnung mit Logopädiepraxis und Tonstudio; Umbau eines Wohnhauses in Unterrodach; Errichtung eines Carports in Oberrodach; Abbruch des Nebengebäudes sowie Neuerrichtung in Zeyern.


Zuvor berichtete Bürgermeister Norbert Gräbner (FW/ÜWG) darüber, dass bereits seit einigen Jahren sich die Märkte Presseck (Landkreis Kulmbach) und Marktrodach zur Frankenwaldallianz zusammengeschlossen haben. Ziel hierbei war und ist es, rund um die Radspitze Erholungseinrichtungen für die heimische Bevölkerung zu schaffen und gleichzeitig damit auch den Tourismus anzukurbeln.

Der Löwenanteil des Projekts soll auf dem Pressecker Gemeindegebiet realisiert werden. Dies seien unter anderem ein Wasser-Naturerlebnisplatz, ein Barfußpfad mit Niederseilklettergarten. Auf dem Gebiet von Marktrodach soll nun ein Themenspielplatz entstehen. Tina Neder vom Architekturbüro Schöttner stellte den ersten Entwurf vor. Demnach sind neben Spielgeräten und Klettermöglichkeiten auch Sinnes- und Lehrpfade vorgesehen. Es gehe darum, alle Sinne anzuregen. Weiterhin sollen unter anderem eine Blumenwiese und ein Sandplatz angebracht werden.

Ewald Müller (ÜWG/FW) wies darauf hin, dass ein Spielplatz mit einer 2000 Quadratmeter großen Fläche auch einen immensen Unterhaltsaufwand verursache. Roland Pompe (MfM) schlug vor, hiesige Vereine bei der Pflege des Areals mit einzubinden. Thomas Hümmrich konnte nicht nachvollziehen, warum nun für die Planung in einer Ausschreibung ein weiteres Büro gesucht werde. Diesbezüglich erklärte der Kämmerer Andreas Buckreus, dass das Schöttner Architekturbüro nur einen Vorentwurf gefertigt habe, nun müssten Details ausgearbeitet werden.

Ein weiteres Thema war die Sanierung beziehungsweise ein Ersatzneubau des Freibades. Das Gremium beauftragte die Verwaltung für eine Bewerbung im neu aufgelegten Bundesprogramm "Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur".

Zuvor stellte der Vertreter des Kulmbacher Planungsbüros Plafog zwei mögliche Varianten vor. Bei der einem würde das bestehende Schwimmbecken in seiner bisherigen Größe bestehen bleiben. Er machte aber keinen Hehl daraus, dass er eine Freibadeinrichtung mit einem Schwimmerbecken, einem Erlebnis- und einen Kinderbecken befürworten würde. Bei dem etwa 1,80 bis zwei Meter tiefen Becken könnten Wettkämpfe durchgeführt werden. Das 140 Quadratmeter große Erlebnisbecken könnte mit Sprudelliegen versehen werden. Beim 32 Quadratmeter großen Kinderbecken hielt er einen Sonnenschutzsegel für angebracht, zudem sollte der Außenbereich mit Sitzgelegenheiten für die Eltern ausgestattet werden.

Carmen Ernst wies darauf hin, dass im bestehenden Freibad Kinderschwimmkurse abgehalten werden. Sie hatte Bedenke, dass die Wassertiefe im Schwimmerbecken die Jüngsten davon abschrecken würde. Thomas Hümmrich fragte an, wie viele Bürger sich bei einem Ersatzneubau auf dem Areal aufhalten könnten. Der Bürgermeister ergänzte, dass bei schönem Wetter das Rodach Beach teilweise bis zu 800 Besucher zählen konnte. Das soll auch künftig möglich sein.

Sollte nun die Bewerbung beim Bundesprogramm für Schwimmbäder erfolgreich sein, so könnten die Marktrodacher mit einer rund 45-prozentigen Förderung rechnen. Gräber wies darauf hin, dass Kommunen mit einer finanziellen Notlage mit 90 Prozent rechnen könnten. Von den rund 600 Millionen Euro aufgelegten Programm stünden noch 400 Millionen Euro zur Verfügung. Das sei nicht viel in Anbetracht dessen, dass dieses Geld bundesweit für die Sanierung von Schwimmbädern eingesetzt werden soll.

Am Anfang der Sitzung teilte der Bürgermeister mit, dass der Hirtensteg noch in diesem Jahr begehbar sein wird. Auf Wunsch der Anlieger wird das Brückengelände in Rot gehalten.

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