Stockheim Mehr Platz für mehr Kinder

Karl-Heinz Hofmann

Der Gemeinderat Stockheim hat zwei Projekten grünes Licht gegeben. Nicht nur der Bürgermeister zeigte sich erleichtert.

 
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Stockheim - Der Gemeinderat Stockheim hat in der Sitzung am Montag zwei Millionen-Projekte auf den Weg gebracht: und zwar die Sanierung und Erweiterung des Kindergartens St. Wolfgang in Stockheim sowie den Neubau von zwei Mehrfamilienhäusern eines Privatinvestors inmitten des Ortskerns. Letzterer Bauantrag habe das Gremium schon seit 2011 beschäftigt, so Bürgermeister Rainer Detsch (FW). Nun sei endlich der Nagel durch und alles sei so weit vorbereitet, dass nun wohl auch das Landratsamt dem Bauplan zustimmen könne. Daniel Wachter (Bürger für Stockheim) dankte dem Bürgermeister für seine Ausdauer bei der Unterstützung des Projekts. Detsch habe unermüdlich zwischen Behörden und Investor vermittelt. Diesem Dank stimmte das gesamte Gremium mit Beifall zu.

Zehnter vereidigt

Eingangs der Sitzung wurde Benedikt Zehnter (CSU) als Nachrücker für den aus dienstlichen Gründen ausgeschiedenen Dirk Raupach, vereidigt. Dirk Raupach verließ das Gremium und ist seit 1. Oktober Bauamtsleiter in der Gemeinde Stockheim. Der 31-jährige Zehnter aus Haig ist in der Landwirtschaft aufgewachsen und hat den Studiengang Bachelor für Landwirtschaft erfolgreich absolviert. Inzwischen leitet er den landwirtschaftlichen Betrieb in Haig. Außerdem ist er als Vorsitzender der Feuerwehr Haig ehrenamtlich engagiert. hof


Nicht so lange, aber auch schon einige Jahre, hatte sich das Gremium auch mit der Sanierung und Erweiterung des Kindergartens Stockheim beschäftigt. Schon in der Sitzung am 22. Juli 2019 hatte das Gremium dem vorgestellten Konzept zugestimmt und Förderanträge bei der Regierung von Oberfranken gestellt. Aufgrund eines neuen Raumprogramms im August 2019 und der Konstellation, dass das Kindergartengebäude bis dahin auf Grundstücken von zwei verschiedenen Besitzern stand, nämlich ein Teil auf dem Grundstück der Katholischen Kirchenstiftung und ein zweiter Teil auf dem Grundstück der Gemeinde Stockheim, konnte die Regierung den Förderanträgen keinen positiven Bescheid erteilen. Die Gemeinde als Maßnahmeträger müsse über das gesamte Grundstück verfügen, hieß es damals in der Begründung.

Bürgermeister Detsch fasste die Sachlage noch einmal zusammen: Seit Jahren sei der Kindergarten überlastet und beengt. Beide Gebäudeteile seien zudem sanierungsbedürftig. Der Rathauschef hierzu: "Wir müssen sanieren und erweitern, die steigende Kinderzahl ist positiv für die Gemeindeentwicklung." Auch das Landramtsamt halte im Stockheimer Kindergarten die Erweiterung des Kindergartens für unumgänglich, so Detsch. Bisher bestehe der Kindergarten aus drei Gruppen. Die im Rahmen der Gemeinderatssitzung vom 6. Mai 2019 behandelte Bedarfsplanung und die daraus resultierende neue Bedarfsanerkennung gehe von 98 Plätzen und damit von vier Gruppen aus. Belegt sei der Kindergarten derzeit mit 62 Regelkindern und 21 Krippenplätzen.

Danach stellte Architekt Kersten Schöttner aus Wallenfels das vom Gemeinderat im Juli 2019 bestätigte Konzept dem neuen Gremium vor. Detailliert zeigte er die Bauabschnitte und die dadurch entstehenden Kosten auf, die derzeit bei rund 2,1 Millionen Euro liegen, wobei der Gemeindeanteil maximal rund eine Million, minimal 750 000 Euro beträgt. Maßnahmenträger sei die Gemeinde Stockheim, nachdem sich Kirchenstiftung, erzbischöfliches Ordinariat und Gemeinde geeinigt haben, dass das kirchliche Grundstück in Gemeindeeigentum übergeht. Die Kirchenstiftung übertrage der Gemeinde das Grundstück unentgeltlich. Die Betriebsträgerschaft bleibe bei der Kirchenstiftung St. Wolfgang Stockheim, die auch Besitzer der Immobilie ist. Zum weiteren Vorgehen äußerte der Architekt als Baubeginn Frühjahr 2021 mit dem Anbau für eine weitere Gruppe. Im Jahr 2022 wird der Umbau und die Sanierung des Altbaus erfolgen und 2023 werden die Außenanlagen und der Umbau (Neubau) fertiggestellt.

Renald Steger (Bürger für Stockheim) berichtete im Anschluss über die zunehmenden Klagen der Anwohner in der Ziegenrückstraße. Auch 2. Bürgermeister Daniel Weißerth bestätigte, dass die Anwohner keine Geduld mehr mit dem Zustand der Straße hätten. Bürgermeister Detsch zeigte Verständnis und wies darauf hin, dass die Straße Priorität eins unter den Straßensanierungen habe. Es kam der Einwand aus dem Gremium, dass die "Alte Ludwigsstädter Straße" in Neukenroth vorgezogen worden sei. Der Bürgermeister erinnerte daraufhin, dass sich das Gremium darin einig gewesen sei, wegen der Synergieeffekte diese Straße vorzuziehen. Durch die Rad- und Gehwegsanierung in Richtung Pressig hätte die Straße kostengünstig saniert werden können.

Joachim Ranzenberger (CSU) sprach im Anschluss die Schlaglöcher in der Grössauer Straße in Neukenroth an. Sie müssten ausgebessert werden. Handlungsbedarf bestehe auch in der Rosenau und Schwedenstraße sowie an der Verbindung von der B85 in Richtung Kirche in Neukenroth. Rudi Jaros (FW) bat noch darum, den Weißbach entlang der Alten Ludwigsstädter Straße zu entbuschen und den Wasserdurchfluss zu reinigen, bevor es zu ersten Überflutungen komme.

Vor Beginn der Sitzung hatten die Stockheimer Feuerwehrkommandanten Andre Friedrich, Christian Rebhan und Michael Müller durch die aus- und umgebaute Halle geführt, in der die Gemeinderatssitzung wegen der Corona-Hygieneschutz-Bestimmungen abgehalten wurde.

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