Kronach Messgeräte gegen Temposünder

Michael Wunder
Neben Schauberg und Sattelgrund wird auch in Alexanderhütte seit rund sechs Wochen die Geschwindigkeit der Kraftfahrer gemessen. Dabei wurden bisher eklatante Überschreitungen festgestellt. Foto: Michael Wunder

In drei Ortsteilen der Gemeinde Tettau sind Kraftfahrer oft zu schnell unterwegs. Das belegen Messungen. Gerast wird vor allem zu einer bestimmten Tageszeit.

 
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Tettau - Der Markt Tettau hat es seit geraumer Zeit schwarz auf weiß: In den Ortsteilen Alexanderhütte, Sattelgrund und Schauberg wird zu schnell gefahren. Neu angeschaffte Geschwindigkeitsmessungen haben eklatante Überschreitungen angezeigt. Bürgermeister Peter Ebertsch (BfT) bezeichnete die Anschaffung der Messgeräte deshalb als richtigen Schritt. Die größten "Ausreißer" gab es meist in den Abendstunden, wobei in den bisher gemessenen sechs Wochen auch Geschwindigkeiten von mehr als 100 Stundenkilometern aufgezeigt wurden.

Gemeinderat in Kürze

Der Markt Tettau hat mit Tristan Wunderlich einen neuen Jugendbeauftragten bestellt. Als Seniorenbeauftragte wurden die Vorsitzenden der VdK-Ortsverbände Tettau und Kleintettau berufen. Beide Bewerber gehörten nicht dem Gemeinderat an.

Bürgermeister Peter Ebertsch informierte, dass die Finkenburg seit vier Wochen ans öffentliche Wassernetz angeschlossen ist. Die vorherigen Quellen brachten weder die Menge noch die entsprechende Qualität an Wasser.

Für die Bewerbung als Modellprojekt "Smart Cities Smart Regions - Kommunale Digitalisierungsstrategien für Städtebau und Mobilität der Zukunft" habe man eine Absage bekommen.

Der Zusammenhalt in der Gemeinde wurde bei der Spendenaktion für den Brandschaden am Wildberg deutlich. Insgesamt wurden rund 60 000 Euro gespendet. mw


Das neue Salzsilo wird nach einer weiteren Überprüfung trotzdem am alten Standort aufgestellt. Wie der Bürgermeister sagte, spreche insbesondere die Lärmbelästigung bei der Beladung gegen den ins Auge gefassten Standort. Für die Erstellung des Fundaments wurde die Firma Eichhorn aus Ludwigsstadt zum Preis von knapp 10 000 Euro beauftragt.

Der von Bianca und Michael Schneider vorgelegte Bauplan für ein Einfamilienhaus mit Doppelgarage und Nebengebäude wurde ebenso positiv gesehen wie derjenige von Florian Trautschold über den Neubau einer Wohnmobilgarage.

Keine Einwände gab es auch gegen die Sanierung des Brandschadens der Firma Gerresheimer, welche in Alexanderhütte die Ebene 4 der Glashütte wieder instand setzen will. Einverstanden zeigte man sich außerdem mit dem Gewerbe- und Industriegebiet H2 Region in Sonneberg/Süd. Hier wurde die Gemeinde Tettau im Zuge der Öffentlichkeitsbeteiligung zum Bebauungsplan gehört.

Die Einführung eines Ergänzungsbusses nach Kronach bezeichnete der Bürgermeister als Quantensprung. Damit erreiche man eine Zeitersparnis von 25 Minuten, und auch der Fußmarsch der Schüler entfällt. Der Bürgermeister dankte Landrat Klaus Löffler und Landtagsabgeordnetem Jürgen Baumgärtner, die sich dafür eingesetzt hatten. Es sei nicht nachvollziehbar, dass man diese Linie bisher nicht, wie erwartet, angenommen habe, meinte Ebertsch. Jetzt seien auch die Eltern gefragt:

Jugendbeauftragter Tristan Wunderlich verwies darauf, dass man sich das Warten von rund einer halben Stunde in Steinbach am Wald sparen könne. Mit den Bussen werde die Verkehrssicherheit erhöht, sagte er. Dietmar Schmidt (SPD/ZMT) meinte, man solle den Beteiligten für die Umstellung etwas Zeit geben. Johannes Güntsch (SPD/ZMT) hätte es lieber gehabt, wenn die Linie gleich mit dem neuen Mobilitätskonzept gekommen wäre, dann hätte man sich die jetzige Phase erspart. Von einer wesentlichen Verbesserung sprach Carl-August Heinz. Es sei immer ein großes Hindernis gewesen, Leute hierher zu bekommen, wenn sie von den langen Schulwegen erfahren hätten, sagte er.

Allein neun Anfragen hatte die SPD/ZMT-Fraktion gestellt. So soll laut Bürgermeister die Verkehrsberuhigung bei der Verkehrsschau mit der Polizei geklärt werden. Der Käfer-Wald "Wildberg" gelte als Schutzwald und könne deshalb nicht einfach gerodet werden. Man müsse sich hier mit Teilentnahmen begnügen.

Die Chancen für eine umfassende Sanierung des Hallenbades seien gleich null, sagte Ebertsch. Man werde versuchen, das Bad so lange wie möglich zu erhalten. Eine Wiedereröffnung sei im Hinblick auf die Corona-Pandemie zwar machbar, sagte Stefan Apel von der DLRG - aber ob das auch sinnvoll sei? Ein Hygienekonzept für diese Größenordnung sei auch auf ehrenamtlicher Basis möglich. Er verwies jedoch darauf, dass die Gemeinde hier voll in der Verantwortung stehe.

Zum wiederholten Mal stand die Verlegung von Leerrohren auf der Tagesordnung. Der Bürgermeister sprach von einem Risiko, da man nicht absehen könne, ob ein Breitbandanbieter dieses Netz dann übernimmt. Tettau sei zu über 98 Prozent mit 250 MB versorgt. "Wir liegen im Landkreis da weit vorne", sagte er. Für ein Förderprogramm sei man einfach zu gut erschlossen. Willi Güntsch (SPD/ZMT) sah in der Verlegung von Leerrohren dagegen den geringsten Kostenfaktor.

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